KOMMENTAR

Feinnadelpunktion ist oft nicht verläßlich

Von Gabriele Wagner Veröffentlicht:

Kollegen, die Feinnadelpunktionen (FNP) machen, kennen sicher Befundberichte ihrer Pathologen, die so beginnen: "Sie übersandten uns einige winzige Flusen und Flocken."

Das ist das Problem bei FNP: Wird nur wenig Material gewonnen, kommt kein eindeutiger Befund heraus. Puristen sagen: Nur wenn bei einer FNP Krebs nachgewiesen wird, ist der Befund verläßlich. Wird nichts gefunden, hat man möglicherweise das Krebsnest nicht getroffen.

Das gilt auch bei der Schilddrüsenpunktion. Bei unklaren Befunden empfehlen Experten sonographische Kontrollen, etwa alle drei bis sechs Monate, und die FNP zu wiederholen. Das Problem ist die Patienten-Compliance. Wer schiebt nicht gern Unangenehmes vor sich her. Das ist menschlich, kann aber etwa bei follikulären Schilddrüsen-Karzinomen tödlich sein. Die werden derzeit noch zu oft erst im Spätstadium operiert.

Es ist das Verdienst der Kollegen um Privatdozent Andreas Machens von der Universität Halle-Wittenberg, daß sie mit ihrer Studie auf dieses Problem aufmerksam machen. Die Kollegen empfehlen, bei Schilddrüsenknoten unklarer Dignität, die einen Durchmesser über 2 cm haben, Patienten zur Operation zu raten, um die Prognose zu bessern.

Lesen Sie dazu auch: Bei Schilddrüsenknoten ab 2 cm ist es Zeit, an die Op zu denken Bei Schilddrüsen-Knoten über 2 cm wird es ernst

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Wenn die Schilddrüse zum Chamäleon wird

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

Überbehandlung vermeiden

Deprescribing von Schilddrüsenhormonen: Allgemeinmediziner gibt Tipps

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Lesetipps
Ein junger Fuchs im Wald

© Thomas Warnack/dpa

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht

Schema einer Messung der minimalen Resterkrankung bei Patienten und Patientinnen mit akuter lymphatischer Leukämie, akuter myeloischer Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie oder mit multiplen Myelom

© freshidea / stock.adobe.com

Messbare Resterkrankung

Muss man wirklich auch die letzte Krebszelle eliminieren?