Satt in 3D

Forscher widerlegen Dickmacher-These

Einem Blick ins Hirn von Mäusen hält die bisherige Leptin-Resistenz-These nicht Stand: Die "Ärzte Zeitung" zeigt den Beweis im animierten Bild.

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MÜNCHEN. Dass viele Übergewichtige kein Sättigungsgefühl verspüren, liegt nicht an einem gestörten Transport des Sättigungshormons Leptin. Forscher des Münchener Helmholtz Zentrums konnten diese These im Fachmagazin "International Journal of Obesity" widerlegen (doi: 10.1038/s41366-018-0221-z). Bisher waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass Leptin bei Adipösen nicht in ausreichender Menge im Gehirn ankommt.

Mit einem neuartigen 3D-Verfahren haben die Münchener Forscher den Transportweg des Hormons untersucht, schreiben sie in einer Pressemitteilung. Eine Leptin-Resistenz gebe es zwar; diese liege aber nicht am Transportprozess, so die Wissenschaftler.

"Leptin wird in dicken Mäusen und Menschen in hoher Konzentration vom Fettgewebe in die Blutbahn freigesetzt", so Luke Harrison, Doktorand und Erstautor der Studie. Die Forscher stellten fest, dass Leptin dann sowohl bei dünnen und dicken Mäusen in ausreichender Konzentration ins Gehirn gelangt. Die Ursache der Leptin-Resistenz müsse daher eine molekulare Ursache innerhalb der Nervenzellen im Hirn haben. Das Team wolle dies nun intensiver erforschen.

Kürzlich hatten die Forscher bereits festgestellt, dass der Stoff Celastrol die Leptin-Sensitivität wiederherstellt, erklären sie in der Mitteilung weiter. "Die Reaktion des Körpers auf das Leptin wiederherzustellen ist für adipöse Patienten ein wichtiger Schritt, nur damit lässt sich die Nahrungsaufnahme regulieren", so Dr. Paul Pfluger, Diabetesexperte vom Helmholtz Zentrum München, als Résumé. (ajo)

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