Grippe-Impfung ist bei Allergie meist möglich

MAINZ (eis). Patienten mit Hühnereiweißallergie (HEA) werden aus Angst vor schweren Reaktionen oft nicht gegen Influenza geimpft, weil Grippe-Impfstoffe Hühnereiweiße enthalten. Ein einfacher Test ermöglicht es, daß der Schutz aber meist doch noch gegeben werden kann.

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Die Mainzer Kinderärzte Dres. Markus Knuf und Pirmin Habermehl empfehlen dabei folgendes Vorgehen: Hat ein Patient eine allergische Reaktion nach Genuß von Hühnereiweiß, sollte die Reaktion zunächst mit einem Prick-Test abgeklärt werden (Mschr Khlk 1, 2004, 9). Bei negativem Prick-Test sei die Influenza-Impfung problemlos möglich.

Bei positivem Pricktest raten die Ärzte zu einem intradermalem Test mit Influenza-Impfstoff. "Dabei wird etwas Impfstoff mit einer Tuberkulinspritze aufgenommen, mit Kochsalzlösung verdünnt (1:100) und mit einer Insulinnadel unter die Haut injiziert", so Knuf zur "Ärzte Zeitung". Kommt es binnen 30 Minuten nicht zu einer Reaktion, dann könne problemlos gegen Grippe geimpft werden.

Bei positivem Test empfiehlt Knuf Risikopatienten eine Chemoprophylaxe mit Amantadin oder einem Neuraminidasehemmer. Zugelassen zur Prophylaxe ist dabei Oseltamivir (Tamiflu®). Es sei aber auch eine fraktionierte Gabe des Impfstoffs - eine Dosis in zehn Teilen binnen 15 Minuten injiziert - zu erwägen.

Die Pädiater weisen darauf hin, daß generell bei jeder Impfung und bei jedem Impfling ein anaphylaktischer Schock als unerwünschte Reaktion möglich ist (Häufigkeit 1:425 000). Daher sollten Ärzte bei jeder Impfung auf diese Reaktion vorbereitet sein.

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