Grippe: Pro Tag Fieber eine Woche kein Sport!

Nach einer Grippe-Infektion sollten Patienten sich ihrem Herzen zuliebe schonen und sportliche Aktivitäten nur langsam wieder aufnehmen.

Von Maria Schoppmeyer Veröffentlicht:
Zwei bis drei Wochen nach einer Influenza ist zum Ausschluss kardialer Folgen ein EKG zu empfehlen.

Zwei bis drei Wochen nach einer Influenza ist zum Ausschluss kardialer Folgen ein EKG zu empfehlen.

© Foto: Rolf Schulten

DRESDEN. Zu den häufigen Komplikationen bei einer Grippe-Infektion zählen Bronchitis, Pneumonie, Sinusitis und Otitis media. Doch eine Influenza betrifft nicht nur die Lunge und die Atemwege. Komplikationen können auch an anderen Organen wie dem Herz vorkommen. Zwar seien Perimyokarditis oder dilatative Kardiomyopathie bei Grippekranken selten, aber sie treten auf, betonte der Internist Dr. Peter Lehmann aus München auf der Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie in Dresden.

Lehmann rät daher, nach einer Influenza für jeden Tag Fieber über 38° C eine Woche keinen Sport zu treiben. Ein bis zwei Wochen nach der Krankheit lässt er bei seinen Patienten zusätzlich ein EKG und eine Echokardiografie anfertigen, um kardiale Folgen der Erkrankung auszuschließen. Erst dann rät er seinen Patienten zu einem langsamen Sportaufbau. Beim geringsten Zeichen von Schwäche oder anderen Beschwerden sollten die Patienten unbedingt erneut pausieren, so Lehmann bei einer Veranstaltung von Novartis. Auch wies der Internist auf eine Metaanalyse hin, wonach eine Influenza Herzinfarkt und kardiovaskulären Tod begünstigen kann (wir berichteten). Virale Infekte schädigten nicht nur das Endothel der Atemwege, sondern auch das der Blutgefäße. Dies könne zum Aufbrechen von Plaques in den Koronarien führen und so einen Herzinfarkt auslösen.

Eine Grippe-Impfung wird sowohl von der STIKO als auch von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie für Patienten mit Herzerkrankungen empfohlen. So wurde in einer Studie durch die Impfung von über 65-jährigen Patienten mit akuter Herzinsuffizienz die Rate stationärer Behandlungen um fast 29 Prozent gesenkt, erklärte Lehmann. Er empfiehlt für diese Altersgruppe adjuvantierte Impfstoffe wie Fluad®.

www.rki.de , Infektionskrankheiten A-Z

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter