Große Studie bestätigt Nutzen von Ezetimib

NEW ORLEANS (ob). Durch Zugabe von Ezetimib zu einer Statin-Therapie kann die Cholesterinsenkung signifikant verstärkt werden. In der bislang größten Studie mit dem Cholesterinresorptionshemmer ist auf diese Weise die Rate der Patienten, deren Lipidwerte in den empfohlenen Zielbereich gesenkt wurden, mehr als verdreifacht worden.

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Aufgrund ihrer unterschiedlichen Angriffspunkte im Cholesterinstoffwechsel ergänzen sich Statine und Ezitimib gut in ihrer lipidsenkenden Wirkung. In der EASE-Studie (Ezetimibe Add-On to Statin for Effectiveness) ist bei 3030 Patienten geprüft worden, was die Zugabe von Ezitimib an Nutzen bringt.

Alle Patienten hatten zuvor bereits Statine verordnet bekommen, am häufigsten Atorvastatin (40 Prozent) und Simvastatin (29 Prozent). Knapp zwei Drittel erhielten die übliche niedrige Startdosierung des jeweiligen Statins. Kein Patient war mit dieser Therapie, gemessen an den in den US-Leitlinien empfohlenen Zielwerten für die Cholesterinsenkung, zu Studienbeginn befriedigend eingestellt. Im Schnitt lag das LDL-Cholesterin initial bei 129 mg/dl.

Fast 80 Prozent der Patienten hatten bereits eine KHK oder waren Diabetiker. Für diese Risikogruppen wird heute eine Senkung des LDL-Cholesterins auf unter 100 mg/dl empfohlen.

Ergänzend zur unverändert fortgesetzten Statintherapie erhielten 2020 Patienten sechs Wochen lang Ezitimib (Ezetrol®) und 1010 Patienten Placebo. Im Vergleich zu den Ausgangswerten führte Ezetimib zu einer weiteren signifikanten Senkung des LDL-Cholesterins um 26 Prozent, wie Dr. Thomas Pearson aus Rochester berichtet hat. Das bedeutet: Angesichts der nur minimalen LDL-Reduktion um drei Prozent in der Placebogruppe beträgt die effektive LDL-Cholesterinsenkung mit Ezetimib 23 Prozent.

In der mit Statin plus Placebo behandelten Gruppe lagen nach sechs Wochen nur 21 Prozent aller Patienten mit ihren Cholesterinspiegeln im Zielbereich. Bei einem im Schnitt erreichten LDL-Cholesterinwert von 95 mg/dl waren es nach einer Statin/Ezitimib-Therapie 71 Prozent.

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