Mit Chlorophyll gegen Tropenkrankheit

Grüne Chemie für Malaria-Medikamente

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Artemisia annua wird bislang zur Artemisinin-Gewinnung eingesetzt.

Artemisia annua wird bislang zur Artemisinin-Gewinnung eingesetzt.

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POTSDAM. Viele Malaria-Medikamente enthalten den Stoff Artemisinin, dessen Produktion allerdings nicht ganz billig ist. Forscher des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG) haben nun eine Methode entwickelt, den Stoff mithilfe von Chlorophyll zu gewinnen – eine umweltschonendere und deutlich effizientere Methode als die bisherige (Angew Chem Int Ed 2018; online 21. Februar).

Denn bislang wird Artemisinin aus dem Einjährigen Beifuß (Artemisia annua) gewonnen, wobei in einem Reaktionsschritt teure und umweltschädliche Fotoaktivatoren eingesetzt werden müssen, wie das MPIKG erinnert. Im neuen Produktionsverfahren setzten die Wissenschaftler um Susann Triemer dagegen das Chlorophyll der Pflanze als Katalysator ein.

Mit der Methode können die Chemiker eine Lösung der Komponenten, so wie sie aus der Pflanze extrahiert wird, direkt in den kontinuierlichen Prozess einspeisen. "Dieser Prozess bietet die Chance, die Herstellung von Malariamedikamenten zu revolutionieren", wird Studienautor Professor Peter Seeberger vom MPIKG in der Mitteilung zitiert. (eb)

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