Hausärzte prüfen bei 15 000 Patienten Schlaganfall-Prophylaxe mit Losartan

BERLIN (gvg). Daß eine Blutdruck-Therapie mit Losartan Schlaganfälle verhütet, ist seit der LIFE-Studie bekannt. Dieser Nutzen des AT1-Rezeptorblockers wird jetzt in der groß angelegten AWARE-Studie mit 15 000 Patienten in Hausarztpraxen untersucht.

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"Wenn Sie den Blutdruck Ihrer hypertensiven Patienten in den Normalbereich senken, dann reduzieren Sie die kardiovaskuläre Mortalität um etwa 14 Prozent. Das Schlaganfallrisiko allerdings verringern Sie sogar um 42 Prozent", sagte Professor Matthias Blumenstein von der Stiftsklinik Augustinum in München auf einer Veranstaltung von MSD in Berlin.

Dabei sei allerdings Blutdrucksenkung nicht gleich Blutdrucksenkung, betonte Professor Peter Baumgart von der Medizinischen Klinik des Clemenshospitals in Münster: So wurde, wie berichtet, in der LIFE-Studie belegt, daß eine Therapie mit Losartan (Lorzaar®) in der Prophylaxe zerebrovaskulärer Ereignisse der Therapie mit dem Betablocker Atenolol überlegen ist. Mit Losartan wurde die Häufigkeit von Schlaganfällen im Vergleich zu dem Betablocker um 41 Prozent reduziert.

Um das protektive Potential von Losartan unter Praxisbedingungen zu untersuchen, wurde jetzt das AWARE-Projekt (Antihypertensive Therapie und Wirksamkeit von Losartan bei Patienten mit essentieller Hypertonie und weiteren Risikofaktoren) gestartet. Bei 15 000 Patienten in Hausarztpraxen wird geprüft, wie sich mit einer einjährigen Therapie mit Losartan oder Losartan plus Hydrochlorothiazid (Lorzaar® plus) das Schlaganfallrisiko reduzieren läßt.

Mit einem speziellen Risikokalkulator wird das Risiko standardisiert quantifiziert, so Professor Joachim Schrader, Vorstandsmitglied der Hochdruckliga. Geprüft werden auch die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten der Patienten sowie Risikomarker wie CRP, Fibrinogen oder das Auftreten einer Mikroalbuminurie.

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