Hautmaulwurf grub am Außenknöchel entlang

ESSEN (ner). Verirrt hatte sich ein Hautmaulwurf im Bein eines 37jährigen. Während der Mann in Kenia zwei Wochen lang Sonne und Meer genoß, wurde er am Strand von Hakenwurm-Larven befallen. Eigentlich nutzen die Larven Tiere als Wirt. Befallen sie aber Menschen, begeben sie sich in der Haut auf Wanderschaft.

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Erst nach der Rückkehr aus dem Urlaub fielen dem Patienten juckende, bogenförmige Hautveränderungen oberhalb des rechten Außenknöchels auf. Das berichtete Privatdozent Joachim Dissemond von der Universitätshautklinik in Essen (MMW 6, 2006, 57). Die scharf begrenzte, lineare und stark juckende Rötung sei täglich etwa einen halben Zentimeter länger geworden. Am Ende der Rötung fand sich ein prall gefülltes Bläschen.

Die Untersuchung ergab einen Befall mit infektiösen Larven des Hakenwurms (Ancylostoma). Die Larven von Ancylostoma caninum etwa werden von befallenen Hunden und Katzen ausgeschieden und kontaminieren den Boden, zum Beispiel an Sandstränden.

    Eine Vereisung kann den lästigen Gast vertreiben.
   

Es genügt ein kurzer Hautkontakt, und die Larven können in die menschliche Haut eindringen, besonders an Füßen oder Händen. Von dort wandern sie dann täglich mehrere Millimeter und hinterlassen gewundene, ein bis zwei Millimeter breite, entzündete Bohrgänge. Wer dem starken Juckreiz nachgibt, erzeugt durch Kratzen zusätzliche Komplikationen.

Zur Behandlung empfiehlt Dissemond die Vereisung mit flüssigem Stickstoff oder lokal Thiabendazol-Salbe zweimal täglich (1 g Thiabendazol auf 10 g Vaseline). Ist nach einer Woche keine Besserung eingetreten, könne für drei Tage Thiabendazol (50 mg/kg KG) oder 12 mg Ivermectin oral verabreicht werden.

Auf eine Strandwanderung in den Tropen und Subtropen braucht man wegen der Larven nicht zu verzichten. Allerdings sollte man am besten Schuhe tragen oder unterhalb der Flutmarke gehen, wo Hunde und Katzen nicht ihren Kot absetzen.

Infos gibt es im Internet unter dem Stichwort www.fit-for-travel.de

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