Herdenimmunität gibt's nicht, nur Herdenprotektion

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BERLIN (hub). Die Impfung von Säuglingen und Kleinkindern gegen Pneumokokken in den USA hat auch zu einer Abnahme von Erkrankungen durch die Bakterien bei Senioren geführt. Dieser indirekte Nutzen der Impfung sei aber nicht als Herdenimmunität zu bezeichnen, warnte Professor David Fedson bei der internationalen Konferenz "Controversies in Vaccination in Adults" in Berlin.

Reise ein US-Senior etwa nach Thailand, wo die Kinder nicht gegen Pneumokokken geimpft werden, ist es aus mit dem indirekten Schutz. Der US-Virologe zieht daher den Begriff Herdenprotektion vor. Um Herdenimmunität handele es sich nach seiner Ansicht etwa bei der Polio-Impfung mit Lebendimpfstoff.

Hier schieden die Impflinge Impfviren aus, was zu einer Immunisierung des nicht geimpften Umfeldes führe. Hier könne daher von Immunität gesprochen werden.

Die Herdenprotektion gegen Pneumokokken gelte nur im Heimatland. Darum antwortete Fedson auf die Frage, ob Senioren weiterhin gegen Pneumokokken geimpft werden müssten, ganz eindeutig mit: "Ja!"

Kongress-Berichte Impfungen von Erwachsenen: H1N1 - extrem schnell und wenig pathogen Herkunft und Bildung hatten Einfluss auf die H1N1-Impfrate in Schweden Herdenimmunität gibt's nicht, nur Herdenprotektion Hoher Nutzen der Impfung gegen saisonale Grippe Wie wurden die Pandemiepläne umgesetzt?

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