Wie wurden die Pandemiepläne umgesetzt?

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BERLIN (hub). Ärzte in Hessen seien während der Pandemie kontinuierlich informiert worden, etwa via Internet, sagte Dr. Helmut Uphoff, Vertreter des auch für Gesundheit zuständigen hessischen Sozialministeriums.

Zudem sei die Impfstrategie schnell angepasst worden, als evident war, dass die Schweinegrippe meist mild verlaufe. "Das Ziel war dann nur noch, Personen in Schlüsselpositionen wie Medizinpersonal, Polizei und Feuerwehr sowie Menschen mit Risikofaktoren zu impfen", so Uphoff.

Zuvor war geplant, die gesamte Bevölkerung gegen das neue H1N1-Virus zu immunisieren. Die Impfraten in Deutschland lagen demnach insgesamt zwischen 4,2 Prozent in Baden-Württemberg und knapp 11 Prozent in Sachsen-Anhalt - im Mittel bei 6,4 Prozent, so Uphoff bei der internationalen Konferenz "Controversies in Vaccination in Adults" in Berlin.

Probleme habe es vor allem durch den Impfstoff gegeben. So meldeten 50 Prozent der Ärzte in einer Befragung, sie hätten organisatorische Probleme durch die Zehner-Fläschchen gehabt, und 70 Prozent gaben an, sie hätten Impfstoff verwerfen müssen.

Jeder Zweite sagte, dass parallel zu den Impfungen die Praxen mit anderen Patienten voll gewesen seien, was das Procedere verkompliziert habe. Doch nicht einmal jeder Zweite hatte eine spezielle Impfsprechstunde. 80 Prozent der Ärzte waren zudem mit der Vergütung für die Impfung unzufrieden.

Als großen Fehler in der Kommunikation räumte Uphoff die Impfempfehlung für Schwangere mit einem nicht-adjuvantierten Spaltimpfstoff ein. Eine solche Vakzine war zum Zeitpunkt der Impfempfehlung gar nicht verfügbar. Allerdings verwies Uphoff hier auf die Impfkommission STIKO. Eine mangelnde Abstimmung aller Beteiligten wurde schon während der Pandemie 2009 klar.

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