Kardiologie

Herzinfarkt-Schnelltest punktet bei Hochrisikopatienten

In einer Studie mit 1500 Hochrisikopatienten hat der 1-Stunden-Troponin-Test schnelle Diagnosen erzielt.

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FRANKFURT / MAIN. Der 1-Stunden-Troponin-Test ist am Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen bei 1500 Hochrisikopatienten erfolgreich getestet worden. Der Test könne die Diagnose Herzinfarkt binnen einer Stunde sichern, teilt die Deutsche Herzstiftung (DHS) mit.

„Je schneller und sicherer die bestehende Erkrankung diagnostiziert werden kann, desto rascher kann die passende Therapie erfolgen und umso größer sind die Heilungsaussichten für die Patienten“, wird Professor Willibald Hochholzer, Oberarzt am Herzzentrum, in der Mitteilung zitiert. Die Studie sei mit finanzieller Unterstützung aus dem Gerda-Müller-Weber-Fonds der DHS erfolgt.

Die neuen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) empfehlen bei Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt den „1-Stunden-Troponin DiagnoseAlgorithmus“. Bislang sei der Algorithmus bei Patienten in allgemeinen Notaufnahmen getestet worden. „Dort ist der Anteil der Patienten mit einem akuten Herzinfarkt allerdings relativ gering“, schränkt Hochholzer ein.

Der Kardiologe und Kollegen haben in der Studie die Aussagekraft des Tests deshalb bei 1500 Hochrisikopatienten im Alter von durchschnittlich 72 Jahren getestet. „Der Test funktioniert hervorragend für den Ausschluss eines Herzinfarktes auch bei diesen Hochrisikopatienten“, so Hochholzer in der Mitteilung.

„Auch bei den meisten Patienten im Herzzentrum liefert der Algorithmus eine schnelle und sichere Diagnose.“ Geprüft werde derzeit, ob sich Troponin-Grenzwerte und weitere diagnostische Schritte festlegen lassen, die es ermöglichen, früh einen „klassischen“ Myokardinfarkt Typ 1 vom Typ 2 abzugrenzen.

Beide Herzinfarkttypen eindeutig und schnell unterscheiden zu können, ist für viele Betroffene ja lebenswichtig, denn sie bedürfen einer unterschiedlichen Therapie. (eb)

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