Kooperation | In Kooperation mit: Amarin

Online-Umfrage

Hohe Bereitschaft zu Add-On-Therapien bei Hochrisiko-Patienten

Das Residualrisiko kardiovaskulärer Hochrisiko-Patienten sollte weiter gesenkt werden. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer einer Online-Umfrage sehen hier einen Bedarf. Die Anforderungen an Arzneimittel sind dabei hoch.

Dr. Michael HubertVon Dr. Michael Hubert Veröffentlicht:
Hohe Bereitschaft zu Add-On-Therapien bei Hochrisiko-Patienten

© Ärzte Zeitung

Neu-Isenburg. Wenn es darum geht, das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei Hochrisiko-Patienten zu senken, werden neben Statinen vermehrt auch PCSK-9-Hemmer eingesetzt. So verordnet fast jeder fünfte Arzt entsprechende Arzneimittel, hat eine Online-Umfrage der Ärzte Zeitung ergeben.

Etwas mehr als jeder Siebte kombiniert Statine mit dem noch neuen Icosapent-Ethyl (IPE). Etwas mehr als jeder Zehnte der insgesamt fast 400 Teilnehmer greift zu Bempedoinsäure oder anderen Substanzen, so das Ergebnis der vom Unternehmen Amarin unterstützten Umfrage.

LDL-Zielwert – noch viel Luft nach oben

Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn nach zusätzlichen Maßnahmen nach einem Myokardinfarkt gefragt wurde. Zusätzlich zu Arzneimitteln ist den Teilnehmern die Änderung des Lebensstils wichtig. Das dürfte das hausärztliche Herangehen widerspiegeln, das neben der Pharmakotherapie auch auf die Aktivierung und Einbeziehung der Patienten setzt. Allerdings gaben nur gut Dreiviertel an, Statine zu verordnen, die bei dieser Patientengruppe Standard sein sollten.

Das deutet auf Ergebnisse hin, die jüngst beim Kardiologen-Kongress in Mannheim präsentiert wurden: Danach erreichten nach Myokardinfarkt einen LDL-Zielwert von unter 70 mg/dl nur 36 Prozent der Teilnehmer, den neuen und noch strikteren LDL-Zielwert von unter 55 mg/dl nur 16 Prozent (wir berichteten).

Dabei sehen mehr als zwei Drittel der Umfrage-Teilnehmer eine Notwendigkeit, das Residualrisiko bei kardiovaskulären Hochrisiko-Patienten weiter zu senken. Ab welcher Risikoreduktion eine Add-On-Therapie verordnet würde, war uneinheitlich. Etwa ein Drittel täte dies bereits ab 10 Prozent zusätzlicher Risikoreduktion, jeder sechste Teilnehmer erst bei 25 Prozent.

Omega-3-Fettsäure-Präparat als Add-On

Diese hohe Anforderung erfüllt das von einigen Teilnehmern bereits eingesetzte Icosapent-Ethyl (Vazkepa®). Als Add-On erreichte das hochaufgereinigte, verschreibungspflichtige Omega-3-Fettsäure-Präparat in einer Studie mit rund 8200 Patienten im 5-Punkt MACE (major adverse cardiac event) eine relative Risikoreduktion um 25 Prozent (N Engl J Med 2019; 380: 11–22).

Außerdem konnte das Risiko für einen Myokardinfarkt um relative 31 Prozent, das für Schlaganfall um 28 Prozent gesenkt werden, jeweils im Vergleich zu Placebo. Dass bereits 15 Prozent der Teilnehmer der nicht repräsentativen Umfrage das erst im Herbst 2021 eingeführte Präparat einsetzen, könnte deren Aufgeschlossenheit gegenüber dem Arzneimittel zeigen und somit ein Erfassungsbias sein.

Quelle: Online-Umfrage auf aerztezeitung.de vom 9.5. bis 5.6.2022, mit Unterstützung durch Amarin

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