Hormonentzug - das geht auch intermittierend

MIESBACH (wst). Bei Männern mit nicht mehr heilbarem Prostatakarzinom ist dauerhafter Androgenentzug durch Arzneimittel etablierte Strategie der Wahl. Inzwischen gibt es erste Hinweise, dass eine intermittierende Hormonentzugstherapie bei höherer Lebensqualität genauso gut oder sogar besser hilft.

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Im Mausmodell des Prostatakarzinoms ist belegt worden, dass bei einer intermittierenden Hormonentzugstherapie im Vergleich zu einer kontinuierlichen die Ansprechdauer verlängert wurde und zudem weniger unerwünschte Wirkungen auftraten. Das hat Dr. Volker Rohde aus Bad Schwartau auf einer Fortbildungsveranstaltung des Arbeitskreises urologischer Fachärzte in Südostbayern in Miesbach berichtet. Die Veranstaltung ist von Sandoz unterstützt worden.

Ein weiterer Vorteil der intermittierenden Therapie wären Kostenersparnisse. Obwohl intermittierende Strategien schon seit einigen Jahren in klinischen Studien erprobt werden, gibt es derzeit noch zu wenige Daten für endgültige Empfehlungen.

Rohde präsentierte erste klinische Studienergebnisse: In einer Pilotstudie mit 68 Männern mit fortgeschrittenem Prostata-Ca lag die Progressionsrate nach drei Jahren mit kontinuierlicher Hormonentzugstherapie bei 38 Prozent und mit der intermittierenden Vorgehensweise nur bei 7 Prozent. Ein derart ausgeprägter Vorteil der intermittierenden Therapie erscheint aber selbst Optimisten wenig plausibel und tatsächlich hatte die betreffende Studie viele methodische Mängel.

Dennoch könne man den intermittierenden Androgenentzug zumindest den Patienten anbieten, die eine Dauertherapie schlecht vertragen, sagte Rohde. Der Androgenentzug sollte so lange gemacht werden, bis der PSA-Wert nicht weiter sinkt - etwa acht bis neun Wochen. Dann wird so lange pausiert, bis das PSA wieder steigt (meist auf über 20 ng/ml). Nach drei bis sechs Monaten - Ältere brauchen länger als Jüngere - kann sich der Testosteronspiegel normalisieren mit positiven Konsequenzen auf Libido und Potenz.

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