GSK Forschungsstipendium
Hypoventilation bei Adipositas wird erforscht
BAD REICHENHALL. Dr. Simon Dominik Herkenrath vom Krankenhaus Bethanien in Solingen ist der Preisträger des GSK Forschungsstipendiums "Klinische Pneumologie" 2018. Das mit 10.000 Euro dotierte Stipendium wurde über die Deutsche Atemwegsliga e. V. ausgeschrieben und für ein Forschungsvorhaben zur schlafbezogenen Hypoventilation bei Menschen mit Adipositas verliehen.
Neben multiplen Nebenerkrankungen kommt es bei zunehmender Adipositas zur Ausbildung einer restriktiven Ventilationsstörung mit reduzierter Compliance, reduzierten Lungenvolumina, erhöhten Atemwegswiderständen und einem Missverhältnis von Ventilation und Perfusion. In der Folge besteht die Notwendigkeit einer gesteigerten Atmungsarbeit, teilt das Unternehmen GSK mit. Kann diese nicht geleistet werden, kommt es zu chronisch hyperkapnischem Atmungsversagen, welches sich zunächst im Schlaf zeigt.
Patienten mit Obesitas-Hypoventilations-Syndrom weisen signifikant häufiger kardiovaskuläre und metabolische Erkrankungen auf als Menschen mit gleichem BMI ohne Hypoventilation. Eine möglichst frühe Diagnose und Therapie sind daher wichtig. Konventionelle Lungenfunktionsdiagnostik umfasst direkte und indirekte Verfahren zur Bewertung der Atemmuskelkraft, die meisten dieser Manöver sind mitarbeitsabhängig.
Ziel dieser Studie ist die Etablierung und Evaluation eines multimodalen Untersuchungsprotokolls, das sich aus volitionalen und nicht-volitionalen Komponenten zusammensetzt. So sollen jene Faktoren untersucht werden, die für die Entstehung einer Adipositas-assoziierten Hypoventilation potentielle pathophysiologische Einflussgrößen darstellen und möglicherweise Prädiktoren für eine behandlungsbedürftige schlafbezogene Hypoventilation sind. Das Forschungsstipendium "Klinische Pneumologie" wurde im Namen von GSK und der Deutschen Atemwegsliga im Rahmen des Bad Reichenhaller Kolloquiums von Dr. Markus Michael Müller, medizinischer Fachbereich Pneumologie bei GSK, überreicht. (eb)