Immer mehr alte Patienten mit Krebs

NEU-ISENBURG (ple). Ziel der Aktion "Europäischer Zug gegen Krebs", der auch in deutschen Städten Halt machen wird, ist auch, über die Möglichkeiten der Therapie aufzuklären. Vor allem bei Älteren ist die Therapie nicht optimal.

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Solange bei Krebskranken der funktionelle Status nicht eingeschränkt ist und sie keine anderen chronischen Krankheiten haben, besteht in der Regel kein Grund, sie nicht genauso zu behandeln wie jüngere. Dies gilt für die meisten Krebsarten, wie Dr. Ulrich Wedding aus Jena sagt.

Nach Angaben von Professor Carsten Bokemeyer aus Tübingen wird derzeit nur etwa ein Drittel der über 75jährigen in kurativer Absicht behandelt. Und der Anteil der Älteren mit Krebs nimmt weiter zu. Beispiel: Jede zweite Frau mit Brustkrebs ist über 65 Jahre, wenn das Malignom erstmals diagnostiziert wird.

Mehrere Untersuchungen, etwa zur Therapie bei Mamma- oder Kolon-Karzinomen, haben belegt, daß die Erfolge einer Chemotherapie bei alten Menschen ähnlich denen bei jüngeren sind. Durch eine adjuvante Therapie bei alten Menschen mit Kolon-Karzinom etwa läßt sich ein ähnlich großes rezidivfreies Überleben erreichen wie bei jüngeren Patienten. Ein Therapeut solle sich also weniger nach dem Alter des Patienten als nach den Begleiterkrankungen und nach dem funktionellen Status richten, so Wedding zur "Ärzte Zeitung".

"Es geht darum, die individuelle Lebenserwartung zu erfassen", so der Onkologe. "Zum Beispiel haben 75jährige ohne Begleiterkrankung eine deutlich längere Lebenserwartung als 65jährige mit mehreren Begleiterkrankungen."

Inzwischen tut sich was. Es gibt immer mehr Studien mit älteren Krebspatienten. Beispiel: das Studienkonzept der Studiengruppe "Chronische lymphatische Leukämie" unter Leitung von Professor Hallek aus Köln. Es sieht eine Einteilung in Gruppen nicht mehr nach dem Alter vor, sondern aufgrund von Begleiterkrankungen und der Nierenfunktion.

Lesen Sie dazu auch: Großer Bahnhof für den Europäischen Zug gegen Krebs

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