Grundlagenforschung

Immuntherapie gegen Krebs „von der Stange“

Ein vielversprechender Impfstoffkandidat zur Immuntherapie gegen verschiedene Leukämieformen soll in die klinische Prüfung gehen, berichten Forscher aus Australien.

Veröffentlicht:
Lymphozyten greifen Krebszelle an: Immuntherapien sollen solche Reaktionen auslösen.

Lymphozyten greifen Krebszelle an: Immuntherapien sollen solche Reaktionen auslösen.

© Juan Gärtner / stock.adobe.com

Woolloongabba. Ein neuartiger therapeutischer Impfstoff gegen Krebs soll jetzt erstmals bei Menschen geprüft werden. Das berichten Forscher um Professor Kristen Radford vom Translational Research Institute und von der University of Queensland in Woolloongabba, einem Vorort von Brisbane (Australien).

Die Vakzine mit der Bezeichnung „CLEC9A-WT1“ besteht aus humanen Antikörpern, die mit tumor-spezifischen Proteinen verbunden sind (Clinical & Translational Immunology 2020; online 12. Juni). „Wir untersuchen ihre Kapazität, humane Zellen, die sich in Tumorzellen verwandeln, ins Visier zu nehmen“, wird Radford in einer Mitteilung des Instituts zitiert.

Mehrere Vorteile

Nach Angaben der Forscher um Radford hat der neuartige Impfstoffkandidat mehrere Vorteile. Erstens könne er als Vakzine „von der Stange“ produziert werden. So ließen sich die finanziellen und logistischen Probleme umschiffen, die mit den patienten-spezifischen Tumorimpfstoffen verbunden sind.

Und zweitens ziele die Prototyp-Vakzine auf Schlüsselzellen des Tumors, die für die Einleitung der tumorspezifischen Immunantwort notwendig sind. Dadurch könne man die potenzielle Wirksamkeit der Therapie maximieren und mögliche Nebenwirkungen minimieren.

Die Forscher hoffen, dass der Impfstoffkandidat gegen verschiedene Formen von Leukämie aber auch solide Tumoren wie Brust-, Lungen-, Nieren, Ovarial- und Pankreas-Ca eingesetzt werden kann, so Radford in der Mitteilung. (eis)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse