Impfen auch nach Schweinegrippe-Verdacht

NEU-ISENBURG (mut). Eine Woche mit Fieber im Bett - soll später trotzdem noch gegen Schweinegrippe geimpft werden? Ja, sagen Paul-Ehrlich- und Robert-Koch-Institut. Zumindest, wenn ein H1N1-Infekt nicht bestätigt wurde.

Veröffentlicht:
© OutStyle / fotolia.de

© OutStyle / fotolia.de

© OutStyle / fotolia.de

Zwei Gründe nennen die Institute für eine H1N1-Impfung, wenn zuvor nur klinisch der Verdacht auf eine Schweinegrippe-Infektion bestand: Erstens lasse sich aus den klinischen Symptomen nicht eindeutig auf eine Schweinegrippeinfektion schließen - dies ist nur im Labor mittels PCR möglich.

Zweitens schütze eine Impfung auch gegen Drift-Varianten des Virus und erzeugt möglicherweise einen besseren Immunschutz als eine Infektion mit dem Original-Virus. Zwar sei davon auszugehen, dass eine H1N1-Infektion eine vorübergehende Immunität hinterlässt, es gebe aber bereits Einzelfall-Berichte von laborbestätigten Zweitinfektionen mit demselben Virensubtyp. Dokumentiert wurde etwa, dass sich Personen nach einer mild verlaufenen Infektion während der ersten Welle im Sommer anschließend im Herbst erneut ansteckten.

Im Zweifelsfall soll also besser geimpft werden, und Zweifel bestehen immer dann, wenn die Infektion nicht per PCR bestätigt wurde. Eine allein klinisch gestellte Diagnose reiche für diese Entscheidung nicht aus. Die Impfung sei zudem nicht schädlich, wenn sie während der Inkubationszeit einer aktuellen H1N1-Infektion erfolge - nur wirke sie dann vermutlich nicht.

Jetzt abonnieren
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Mann drückt auf eine Klingel.

© Animaflora PicsStock / stock.ado

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung