Impfung schützt Nierenkrebs-Kranke vor Tumor-Rezidiven

LÜBECK (ikr). Für Patienten mit einem lokal begrenzten Nierenzell-Karzinom bahnt sich ein Fortschritt an: Erhalten sie nach radikaler Nephrektomie adjuvant eine autologe Tumorzell-Vakzine, ist das Risiko für das Fortschreiten der Krebserkrankung wesentlich geringer als ohne eine solche Behandlung.

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Das hat eine Phase-III-Studie mit nahezu 400 Patienten ergeben, die alle ein lokal begrenztes Nierenzell-Karzinom mit mehr als 2,5 Zentimetern Durchmesser hatten (Lancet 363, 2004, 594). 177 Patienten wurden nach der Operation sechsmal im Abstand von vier Wochen durch intradermale Injektion in den Oberarm geimpft, wie Professor Dieter Jocham von der Universitätsklinik Lübeck und seine Arbeitsgruppe berichten. Verwendet wurde ein Imfpstoff des Unternehmens LipoNova aus Hannover. Angefertigt wurde die Vakzine aus körpereigenen Tumorzellen. Zur Kontrollgruppe gehörten 202 Patienten ohne eine adjuvante Therapie.

Die Ergebnisse: Nach etwa sechs Jahren hatten 72 Prozent der geimpften Patienten ohne Lokalrezidive oder Metastasen überlebt, in der Kontrollgruppe waren es 59 Prozent. Das bedeutet eine relative Risikoreduktion um knapp 33 Prozent. Es müssen somit acht Patienten behandelt werden, um bei einem eine Krankheitsprogression zu verhindern. Noch deutlicher war der Unterschied der beiden Studiengruppen zugunsten der Impfung bei den großen Tumoren (T3).

Die Vakzine wurde allgemein gut vertragen. Es gab nur zwölf Therapie-bedingte unerwünschte Wirkungen wie Rötungen an der Injektionsstelle oder Fieber. Die Zulassung der Vakzine für Deutschland ist bereits beantragt.

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