Implantat ist eine neue Option für Patienten mit Prostatakarzinom

MÜNCHEN (sto). Für Patienten mit fortgeschrittenem hormonabhängigen Prostatakarzinom gibt es jetzt eine neue Therapie-Option. Das synthetische LHRH×-Analogon Leuprorelin ist nun auch als festes Polymer-Implantat erhältlich.

Veröffentlicht:

Das biologisch abbaubare Implantat Leuprone® HEXAL® hat einen Durchmesser von 1,5 mm und ist 1 cm lang. Es setzt den Wirkstoff kontinuierlich frei. Das Präparat wird mit einer Fertigspritze in das Fettgewebe der Bauchhaut eingeschoben. Erhältlich ist das Präparat als Ein-Monatsdepot mit 3,6 mg und als Drei-Monatsdepot mit 5 mg Wirkstoff. Im Vergleich zu anderen LHRH-Analoga sei die Behandlung mit dem Implantat etwa 25 Prozent preisgünstiger, hieß es bei einer Veranstaltung des Unternehmens HEXAL in München.

In sechs klinischen Studien wurde das Polymer-Implantat bei insgesamt 209 Patienten mit neu diagnostizier-tem oder rezidivierendem hormonabhängigen Prostatakarzinom untersucht und mit Leuprorelin-Depot-Spritzen verglichen. Dabei habe sich das Implantat als ähnlich klinisch wirksam und sicher erwiesen wie Ein- und Dreimonats-Depotspritzen, berichtete Dr. Ursula Thyroff-Friesinger von dem Unternehmen. Beide Implantats-Dosierungen führten in den Studien zu einer zuverlässigen Testosteron-Suppression von 98 Prozent bei einer Behandlung mit dem Drei-Monatsdepot-Implantat und von 91 Prozent mit dem Ein-Monatsdepot-Implantat, so Thyroff-Friesinger.

Bei der Verträglichkeit habe es zwischen den Präparaten keine relevanten Unterschiede gegeben. Am häufigsten traten Hitzewallungen auf. Zu lokalen Hautreaktionen kam es bei einem Patienten mit dem Drei-Monatsdepot und bei zwei Patienten mit den Vergleichspräparaten.

×LHRH: Luteinisierendes Hormon-Releasing-Hormon

Mehr zum Thema

Alpha-1-Rezeptoren-Blocker

Alphablocker schützt vor Miktionsproblemen nach der Prostatabiopsie

US-Ernährungsanalyse

Viel pflanzliche Nahrung, seltener Prostatakrebs-Progression

Prognostisch relevant

Prostatatumoren bevorzugen zwei Evolutionspfade

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter