Tierversuch
Influenza – Neue Substanz senkt Viruslast
Atlanta. Eine neue oral zu verabreichende antivirale Substanz hat sich im Tierversuch mit Frettchen als erfolgreich gegen Influenza erwiesen (Science Translational Medicine 2019; online 23. Oktober).
Die Substanz EIDD-2801 blockt RNA-Polymerase, also ein Enzym, das eine wichtige Rolle bei der Virusreplikation spielt, und löst so Mutationen im Genom des Influenza-Virus aus. Entstehen genügend Mutationen, funktioniert das Genom nicht mehr und das Virus kann sich nicht mehr vermehren, teilt das Institute for Biomedical Sciences an der Georgia State University in Atlanta /USA mit.
„Die Substanz ist hocheffektiv gegen Influenza,“ wird Professor Richard Plemper, Seniorautor der Studie vom Institute for Biomedical Sciences, in der Mitteilung zitiert. „Sie ist oral verfügbar, wirkt gegen ein breites Spektrum von Influenzaviren und erzeugt vor allem eine starke Barriere gegen Resistenzentwicklung.“ „Wir haben bisher keine spezifischen Resistenz-assoziierten Mutationen gefunden und sind zuversichtlich, dass die genetische Barriere gegen virale Resistenz hoch ist“, so Plemper.
Die Forscher haben EIDD-2801 gegen verschiedene Influenza-Stämme bei Frettchen getestet. Dazu gehörten saisonale und pandemische Viren wie das Schweinegrippe-Virus von 2009. Die Substanz verhinderte die Replikation aller getesteten Virusstämme, heißt es in der Mitteilung. Die Viruslast nahm durch die Behandlung rasch ab, und die behandelten Tiere hatten nicht so lange Fieber wie unbehandelte Kontrolltiere. (ikr)