Knöchel-Arm-Index ist gutes Prognose-Kriterium

CHICAGO (Rö). Bei arterieller Verschlußkrankheit sind ein niedriger Wert des Knöchel-Arm-Indexes und bereits beim Laufen vorhandene Schmerzen eindeutige Prädiktoren dafür, daß Patienten schon in wenigen Jahren nur noch kurze Strecken schmerzfrei bewältigen können.

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Das hat eine Studie von Dr. Mary McGrae Mc Dermott von der Universität von Chicago in den USA ergeben ("JAMA" 292, 2004, 453). Ziel der Studie der US-Kollegin war es, zu ermitteln, inwieweit Blutdruckmessungen am Knöchel (mit Dopplersonographie) und am Arm zur Errechnung des Knöchel-Arm-Indexes sowie spezifische Beinschmerzen eine Vorhersage zulassen, daß Patienten in zwei Jahren schlechter laufen können.

In die prospektive Kohortenstudie wurden 676 Patienten ab 55 Jahren aufgenommen. Bei etwa zwei Drittel von ihnen war schon vorher eine arterielle Verschlußkrankheit (AVK) bekannt. Zu Beginn der Studie und nach zwei Jahren wurde gemessen, wie weit die Teilnehmer innerhalb von sechs Minuten gehen konnten. Für eine AVK diente als objektives Kriterium der Knöchel-Arm-Index (ABI). Sein Wert war mit der Abnahme der Gehstrecke korreliert.

Bei Studienteilnehmern mit einem ABI unter 0,5, der einer ausgeprägten AVK entspricht, nahm die Laufstrecke pro Jahr um 25 Meter ab, bei einem ABI zwischen 0,5 und 0,9 waren es 20 Meter und bei höheren ABI-Werten, die nicht auf eine AVK schließen lassen, waren es nur vier Meter. Es wurde errechnet, daß Studienteilnehmer mit einem ABI unter 0,5 ein 13-fach erhöhtes Risiko hatten, nach zwei Jahren nicht mehr sechs Minuten lang schmerzfrei am Stück laufen zu können.

Prognostisch bedeutsam war auch der Unterschied bei Menschen mit und ohne Beinschmerzen beim Laufen. Bei Patienten mit Beinschmerzen nahm die Gehstrecke um 34 Meter ab, ohne Beinschmerzen nur um drei Meter. Fazit der Kollegin: Der ABI sollte zur Erkennung von Risiko-Patienten mehr genutzt werden.

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