Uniklinik Leipzig
Kombinierte Therapie gegen Depressionen
LEIPZIG. Für eine Studie untersucht das Universitätsklinikum Leipzig, ob sich Depressionen besser behandeln lassen, wenn Verhaltenstherapie und Gleichstromstimulation (tDCS) kombiniert werden.
Wie das Klinikum mitteilte, werden für die Untersuchung noch Frauen und Männer zwischen 20 und 65 Jahren gesucht, die an einer Depression leiden.
Die Teilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe erhält nur eine verhaltenstherapeutische Gruppentherapie, die zweite Gruppe zusätzlich die Gleichstromstimulation und die dritte Gruppe ebenfalls Gruppentherapie und eine Placebo-tDCS.
Grundlage der Studie sind Untersuchungen, wonach sich bei Menschen mit Depression eine Unteraktivierung von vorderen Gehirnregionen, die für die Steuerung von Emotionen zuständig sind, zeigt. Eine erfolgreiche Psychotherapie könne diese Unteraktivierung verändern und zu einer Verbesserung der Depression führen.
Eine leichte Elektrostimulation mithilfe von Gleichstrom soll die Aktivität der vorderen Gehirnregionen gezielt verstärken können. Dazu wird eine ausgewählte Region des Schädels von außen über zwei auf die Kopfhaut aufgelegte Elektroden mit einem leichten, kaum spürbaren Aktivierungsstrom stimuliert.
Die Stimulation soll schmerzlos und ungefährlich sein und wird ohne körperlichen Eingriff durchgeführt. Es habe sich gezeigt, dass es durch eine regelmäßige Stimulation zu einer Besserung der depressiven Symptomatik kommen kann. Deshalb werden diese beiden Verfahren jetzt erstmals kombiniert eingesetzt. (sve)