Komplexe Studien werden anschaulich dargestellt

NEU-ISENBURG (gvg). Für Nichtspezialisten ist die Krebstherapie eine schwer zu durchdringende Disziplin, weil sie auf aufwendigen Studien beruht und weil unterschiedliche Krebsstadien unterschiedliche Therapien erfordern.

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Was für die Krebstherapie insgesamt gilt, gilt auch für eine Spezialform, nämlich für die adjuvante Chemotherapie, bei der Patienten, die wegen Dickdarm- oder Brustkrebs mit kurativer Zielsetzung operiert wurden, nachträglich behandelt werden, um die Rezidivquote zu verringern.

"Muß das wirklich auch noch sein?" oder "Um wie viel geringer ist dann mein Rückfallrisiko?" sind häufige Fragen, die Patienten sich selbst oder ihren Ärzten stellen. Aufklärung leistet seit einiger Zeit das über das Internet für jedermann zugängliche Expertensystem Adjuvant!, das von US-amerikanischen Krebsspezialisten konzipiert wurde.

Es basiert auf aktuellen Leitlinien und wegweisenden Studien zum Thema adjuvante Chemotherapie. In eine Eingabemaske werden Geschlecht, Alter und Gesamtzustand des Betroffenen getippt.

Dazu kommen die Details des Tumors, die aus einem onkologischen Befund in der Regel klar hervorgehen, also Eindringtiefe, histologischer Grad und Zahl der Lymphknotenmetastasen.

Aus diesen Informationen erstellt Adjuvant! ein farbiges Diagramm, aus dem Rezidivwahrscheinlichkeit und Überlebenschance abgelesen werden können, und zwar jeweils in Abhängigkeit davon, ob eine adjuvante Chemotherapie durchgeführt wird oder nicht.

Adjuvant! richtet sich primär an Ärzte und kann gerade für Kollegen, die Brust- und Darmkrebspatienten beraten, hilfreich sein. Zukunftsweisend wird die Seite aber vor allem, weil sie in ihrer Einfachheit auch ein Modell für die Patienteninformation liefert.

Betroffene bekommen die Möglichkeit, selbst zu überprüfen, was bei Patienten mit ihren individuellen Tumoreigenschaften im Moment der State-of-the-Art ist und können ihre Ärzte gegebenenfalls darauf ansprechen.

Die Adresse: www.adjuvantonline.com

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