Kopfschmerzen - eine teure Volkskrankheit

Veröffentlicht:

Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in Deutschland: 66,7 Prozent der Frauen (24 Millionen) und 53,2 Prozent der Männer (18,5 Millionen) haben laut Gesundheitssurveey des RKI innerhalb eines Jahres mindestens ein Mal Kopfschmerzen. Dadurch entstehen direkte Kosten (zum Beispiel Arzthonorare) in Höhe von 462 Million Euro pro Jahr. Die indirekten Kosten (zum Beispiel Arbeitsausfall) belaufen sich nach Schätzungen auf 2,3 Milliarden Euro.

Von Kopfschmerzen sind nach einer DAK-Umfrage mehr Frauen (63 Prozent) als Männer (45 Prozent) betroffen. 58 Prozent aller Befragten haben noch nie aufgrund von Kopfschmerzen am Arbeitsplatz gefehlt. Ist ein Arbeiten nicht möglich, fehlt die Mehrheit der Betroffenen im Schnitt nur einen Tag.

Selbst Migräne-Kranke haben kaum Fehltage. Über die Hälfte von ihnen gab an, trotz Krankheit zur Arbeit zu gehen. Am häufigsten bleiben Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 24 Jahren dem Arbeitsplatz wegen Kopfschmerzen fern. Zwischen sechs und zehn Prozent bei den Männern und zehn und 13 Prozent bei den Frauen mussten wegen Kopfschmerzen wenigstens einmal pro Jahr krank feiern. Fachleute führen das nicht auf faule Ausreden zurück.

Wenn ein Arbeitnehmer Krankheit vortäuschen wolle, würden erfahrungsgemäß Gründe gesucht, die endlich scheinen. Der Arbeitnehmer wolle nicht den Anschein erwecken, seine Arbeitskraft stehe langfristig in Frage. "Kopfschmerzen kommen wieder, bei Infekten oder Rückenschmerzen sagen sich dagegen viele: Das geht ja vorbei", meint der Ärztliche Direktor der Schmerzklinik Kiel Professor Hartmut Göbel. (hak)

Lesen Sie dazu auch: Unkontrollierter Griff zum Schmerzmittel

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Ergebnis der UNITE-Studie

Migräne plus Depression: Fremanezumab wirkt offenbar doppelt

Neue Wirkstoffklasse

Migräne: Weniger Symptome vor der Attacke bei Ubrogepant-Einnahme

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überbehandlung mit Folgen

Schilddrüsenhormone: Zu viel L-Thyroxin bringt Knochen in Gefahr

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

Lesetipps
Bei Leberzirrhose liegt das Risiko für eine Dekompensation im ersten Jahr nach Diagnosestellung bei bis zu 30 Prozent; eine der häufigsten Formen der Dekompensation, Aszites, entwickelt sich im Laufe des Lebens bei bis zu 40 Prozent der Personen mit Leberzirrhose.

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Studie mit über 10.000 Personen

Leberzirrhose: Niedrigere Komplikationsrate unter SGLT-2-Inhibitoren

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung