Geehrt

Krebs-Forscher erhält Langener Wissenschaftspreis

Evolutionär konservierte Signalwege und Leukämie sind Forschungsschwerpunkte von Privatdozent Dr. Florian Heidel aus Magdeburg.

Veröffentlicht:

LANGEN. Der mit 15.000 Euro dotierte Langener Wissenschaftspreis ist an Privatdozent Dr. Florian Heidel (37) verliehen worden. Den Preis übergab Staatssekretär Thomas Ilka vom Bundesministerium für Gesundheit im Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen.

Heidel, Oberarzt der Klinik für Hämatologie/Onkologie am Universitätsklinikum Magdeburg, verfolgt zwei Forschungsschwerpunkte, wie das PEI mitteilt: Die Untersuchungen von Signalwegen und Genen, die der Entwicklung und Erhaltung hämatopoetischer Stammzellen dienen und die Erforschung von Leukämie-Stammzellen und ihrer Abhängigkeit von stammzellspezifischen Signalwegen sowie deren therapeutische Beeinflussbarkeit.

Immer wieder Mutationen

Hämatopoetische Stammzellen sind im Knochenmark Ausgangspunkt für die Neubildung der Zellen des Blutes und des Immunsystems, erinnert das PEI. Immer wieder im Laufe eines Lebens komme es hier zu Mutationen - meist harmlosen.

Kommen mehrere ungünstige Mutationen zusammen, können dadurch jedoch Leukämiestammzellen entstehen. Diese Zellen sind gefürchtet, denn sie bleiben im Knochenmark und werden durch eine Chemotherapie nicht vollständig abgetötet.

Übrig bleibende Leukämiestammzellen sind wahrscheinlich die Ursache dafür, dass bei bestimmten Leukämieformen mehr als die Hälfte der Patienten wenige Jahre nach der Behandlung einen Rückfall erleidet.

Bestimmte Signalwege regulieren, in welchem Maß sich die lebenswichtigen Blutstammzellen erneuern. Gleichzeitig beeinflussen sie die Selbsterneuerung der lebensbedrohlichen Leukämiestammzellen.

Diese Signalwege sind evolutionär konserviert, sind also über einen immens langen evolutionären Zeitraum konstant vorhanden, was auf ihre große Bedeutung für menschliche und tierische Organismen hinweist.

Erfolge im Tierversuch

Hier Angriffspunkte zu finden, die dazu beitragen, Leukämiestammzellen abzutöten, ohne Blutstammzellen zu gefährden, habe sich Heidel zum Ziel gesetzt, so das PEI.

Dabei konzentriere er sich in seiner Forschung auf evolutionär konservierte Regulatoren von Stammzelleigenschaften sowie RNA- und DNA-bindende Proteine, die die Zellpolarität und Zellteilung beeinflussen.

Im Tierversuch sei es dem Forscher bereits gelungen, über die Inaktivierung eines Signalwegs (Wnt-Signalweg) Leukämie-Stammzellen abzutöten. (eb)

Mehr zum Thema

Webinar von Springer Medizin

CME-Tipp: Hot topics in AML, von zielgerichteten Therapien bis zur HSZT

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

MB-Hauptversammlung

Johna: Klinikreform ist ein Großversuch ohne Folgeabschätzung

Vor dem Ärztetag in Mainz

Landesärztekammer-Präsident Matheis: „Es wird am Sachverstand vorbei regiert!“

Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen