"LSD ist ein Katalysator, der die Therapie vertieft"

Veröffentlicht:

HAMBURG (ars). Gute Erfahrungen liegen in der weltweit einzigen Studie zur LSD-gestützten Psychotherapie vor. Das hat der Präsident der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Psycholytische Psychotherapie Dr. Peter Gasser in einem "Spiegel"-Interview gesagt. Die Substanz wirke als Katalysator zur Vertiefung der Therapie. 

Die Teilnehmer, vor allem schwer kranke Krebspatienten, nähmen sie nur wenige Male, und zwar geprüfte Substanzen in definierter Dosis. Währenddessen würden die Vitalfunktionen ständig überwacht. Alle hätten das LSD sehr gut vertragen, Zwischenfälle seien nicht aufgetreten. Mit dieser erlebnis- und erfahrungsorientierten Therapie, die am nächsten Tag durch ein Gespräch aufbereitet wird, könnten die Patienten mit ihren Ängsten in Berührung kommen und sie verstehen, sagte Gasser. 

Hauptelement dieser Behandlung sei eine intensive Begegnung mit sich selbst und anderen Menschen auf einer tieferen Wahrnehmungsebene, nicht nur intellektuell. Daher halte er eine restriktive Anwendung bei ausgebildeten Therapeuten für wünschenswert. Nach den Todesfällen in Berlin sehe er allerdings für zukünftige Studien Probleme durch eine massive Negativpropaganda. 

Der Berliner Arzt, dessen Therapieversuch mit Drogen zwei Patienten das Leben kostete, muss nun nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa um seine Zulassung fürchten. Nach dem Haftbefehl gegen den 50-Jährigen haben auch die Gesundheitsbehörden ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. "Das entsprechende Schreiben wurde ihm zugestellt, nun muss er sich zu dem Vorwurf äußern", sagte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit am Mittwoch. Sie bestätigte einen Bericht der "Berliner Morgenpost". Der Allgemeinmediziner und Psychotherapeut hatte am Samstag bei einer Gruppentherapie verschiedene Drogen verabreicht. Ein Teilnehmer lag am Mittwoch noch im Koma.

Lesen Sie dazu auch: Keine Psychotherapie, sondern fatale Séancen in paramedizinischer Maskerade

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zervixkarzinom

DKG-Expertin Hasenburg: „Die HPV-Prävention muss in der Schule beginnen“

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Erfolge der CML-Therapie mit besserer Verträglichkeit steigern

© Springer Medizin Verlag

Erfolge der CML-Therapie mit besserer Verträglichkeit steigern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Nachgefragt bei Kammern und KVen

Dass Behandlungen abgelehnt werden, kommt selten vor

Zwei Phase-III-Studien gescheitert

Semaglutid wirkt nicht gegen Alzheimer

Lesetipps
Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig