Kommentar zur BCG-Impfung

Langer Atem zahlt sich aus

Welche immunologischen Zusammenhänge gibt es zwischen BCG-Impfung und Lungenkrebs? Eine Studie bringt neue Erkenntnisse.

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Angesichts des langen Zeitraums, über den hinweg bereits geprüft wird, ob es einen Zusammenhang zwischen einer BCG-Impfung und der Prävention von Tumoren gibt, sind die Ergebnisse einer jetzt veröffentlichten großen Impfstudie sehr ermutigend. Die Anfang der 1920er-Jahre entwickelte Lebendvakzine gilt als die bisher wirksamste Immuntherapie.

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Doch wie sieht es mit der Prävention aus? Aufgrund ihrer immunologischen Einflüsse wird sie bereits bei jeglicher immunpathologischer Erkrankung wie Diabetes, multipler Sklerose und Morbus Alzheimer in Modellsystemen zur Prävention geprüft – und immer wieder auch bei Krebs, allerdings mit bisher widersprüchlichen Ergebnissen.

Die aktuelle US-Studie, in der Kinder von Indianern in einer placebokontrollierten Studie bereits in den 1930er-Jahren im Schulalter damit gegen Tuberkulose geimpft und über viele Jahrzehnte nachbeobachtet wurden, bringt mehr Klarheit in die Zusammenhänge. In der Studie war die beobachtete niedrigere Lungenkrebsrate unter Geimpften auch unabhängig vom Schutz vor Tuberkulose. Mit Hilfe der Geimpften besteht nun die Chance auf eine erfolgreichere Erforschung der immunologischen Zusammenhänge zwischen Impfung und Lungenkrebsprävention als bisher.

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