Krebs

"Leben ohne Progression" als Surrogatmarker geeignet

In Studien mit Patienten, die an einem metastasierten kolorektalen Karzinom erkrankt sind, korreliert das progressionsfreie Überleben (PFS) stark mit dem Parameter Gesamtüberleben.

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Auf der Suche nach Surrogatmarkern für das Gesamtüberleben (OS) rückt das PFS immer stärker in den Fokus der Statistiker.

US-Forscher haben sich die Assoziation zwischen PFS und OS nun bei Darmkrebspatienten im Zusammenhang mit dem wachsenden Anteil gezielter Therapien mit monoklonalen Antikörpern und Tyrosinkinasehemmern genauer angeschaut (Clin Canc Research 2013; 19: 969-976).

Hazard Ratio als Erfolgsparameter

Dazu werteten sie die Daten von mehr als 20.000 Patienten aus, die in 24 randomisierten Studien aus den Jahren 2000 bis 2011 erhoben worden waren.

Als Parameter für den Therapieerfolg verwendeten die Wissenschaftler die Hazard Ratio (HR) und errechneten die Korrelation der jeweiligen HR-Werte für das OS und das PFS.

Die meisten Studien waren chemotherapiebasiert und einige etwa durch Arzneien der Targeted-Therapie wie monoklonale Antikörper ergänzt.

Wurden für die statistische Auswertung alle Studien berücksichtigt, ergab sich ein Korrelationswert von 0,86. Ein Wert von 1 bedeutet einen vollständig positiven linearen Zusammenhang zwischen den beiden HR-Werten.

Fokus auf zwölf Studien

Bezogen die Wissenschaftler nur jene zwölf Studien ein, die sich in der Phase 3 befanden und Chemotherapie mit zielgerichteter Therapie kombinierten, lag der Korrelationswert mit 0,89 etwas höher.

Bei insgesamt acht Erstlinienbehandlungen mit Präparaten der Targeted-Therapie ermittelten die Wissenschaftler sogar einen Korrelationskoeffizienten von 0,95 und bei 9 Studien, in denen Hemmstoffe des EGF-Rezeptors geprüft wurden, einen Wert von 0,83.

Da ähnliche Ergebnisse in früheren Studien ermittelt wurden, halten die US-Wissenschaftler das PFS für einen verlässlichen Surrogatendpunkt für das Gesamtüberleben.

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