Warstein

Legionellen jetzt auch in der Brauerei

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WARSTEIN. Nach dem Fund von Legionellen in der Warsteiner Brauerei gehen die Untersuchungen weiter. Unklar ist, wie die Keime in das Abwasser der Großbrauerei gekommen sind.

Geprüft wird auch, ob die Legionellen-Welle, die der Stadt seit Wochen zu schaffen macht, ihren Ausgang in der Brauerei genommen hatte. Das Bier ist jedoch nicht betroffen, wie das NRW-Umweltministerium und die Brauerei betonten.

„Die Warsteiner Brauerei ist für uns derzeit nicht die ursächliche Quelle“, sagte am Donnerstag der Sprecher des Landesumweltministeriums, Frank Seidlitz. Das Bier werde während der Produktion auf fast 100 Grad erhitzt. Die Bakterien sterben bei über 60 Grad ab.

Das Ministerium erwarte, dass die erteilten Auflagen in den kommenden Tagen umgesetzt werden, sagte Seidlitz. Dazu gehören etwa eine Desinfektion mit UV-Bestrahlung sowie die Abdeckung der Klärbecken.

„Unsere Produkte sind sicher“, hatte eine Brauereisprecherin betont, nachdem der Legionellen-Befall am Mittwochabend bekannt geworden war. Der Fund an einem Abwasserbecken der Brauerei ist ein Dämpfer für die Warsteiner, denn zuvor standen die Zeichen auf Entwarnung.

Zwei Männer starben. Nach bisherigen Erkenntnissen waren die Legionellen vermutlich über den Fluss Wäster in die Kühlanlage einer Firma gelangt und von dort in die Umgebungsluft.

Reisewarnung bleibt bestehen

Der Krisenstab des Kreises Soest hält die Reisewarnung aufrecht. Es wird weiter empfohlen, auf vermeidbare Reisen nach Warstein zu verzichten, teilte der Krisenstab am Donnerstag mit.

Die Schutzmaßnahmen seien noch nicht alle ausgeführt, sagte ein Kreissprecher. Unter anderem muss ein Klärbecken des Ruhrverbandes noch komplett abgedeckt werden.

Außerdem müsse die Warsteiner Brauerei noch sicherstellen, dass kein mit Legionellen belastetes Wasser aus der Brauerei-Vorklärung mehr zur kommunalen Kläranlage fließt.

Neue Krankheitsfälle waren in Warstein in den vergangenen Tagen aber nicht mehr aufgetaucht. Die Reiseempfehlung gilt zunächst bis nächste Woche.

Die Behörden wollen allerdings auf jeden Fall noch die Ursache der Legionellen-Ausbreitung in der Brauerei klären. Das Umweltministerium glaubt, dass die Erreger möglicherweise über die Luft, über Vogelkot oder Vorproduktionen in die Brauerei gelangt sein könnten.

Lebensmittelkontrolleure haben bereits Proben von eingehenden Materialien gezogen.

Sollten die Erreger über die Außenluft gekommen sein, dürfte sich das Problem wegen der inzwischen kühlen Witterung verringern, da Legionellen wärmere Umgebung zur raschen Vermehrung brauchen.

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