Leistungssport ist für Kinder mit Spondylolyse tabu

BAD PYRMONT (ner). Kindern und Jugendlichen mit bekannter Spondylolyse sollte vom Leistungssport abgeraten werden. Auch für die Berufsberatung hat die Diagnose Konsequenzen.

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Darauf haben Dr. Wolfgang Pollähne und seine Kollegen vom Institut für Klinische Osteologie in Bad Pyrmont in der Fachzeitschrift "Orthopädie & Rheuma" aufmerksam gemacht (6, 2004, 46).

    Vor allem Turner und Eiskunstläufer sind betroffen.
   

Die Spaltbildung tritt fast immer an den Wirbelbögen L4 und L5 auf. Oft haben die Kinder keine Beschwerden. Deshalb wird die Diagnose Spondylolyse oder Spondylolisthesis meist zufällig gestellt, so die Erfahrung der Kollegen aus Bad Pyrmont.

"Dann dürfen alle Sportarten, die eine vermehrte Flexibilität im lumbosakralen Übergang erfordern, nicht ausgeübt werden", so Pollähne zur "Ärzte Zeitung".

Dazu gehören zum Beispiel verschiedene Turnübungen oder Spielsportarten. Werden solche Aktivitäten dennoch gemacht oder ist die Wirbelsäule Sprungbelastungen ausgesetzt, besteht die Gefahr des Wirbelgleitens oder der Zunahme des Gleitens.

Jugendliche auf Berufssuche sollten ebenfalls darauf achten, Tätigkeiten mit schwerer körperlicher Aktivität zu vermeiden.

Die Spondylolyse sei wahrscheinlich eine erworbene Störung, so Pollähne und seine Kollegen. Dafür spreche unter anderem das gehäufte Vorkommen bei einzelnen Sportarten wie Turnen oder Eiskunstlauf.

Treten Beschwerden auf, handelt es sich oft um ischialgiforme Schmerzen mit Ausstrahlung ins Gesäß und in die Beine sowie um Verspannungen der gesamten Rückenmuskulatur. Bewiesen wird die Diagnose mit LWS-Schrägaufnahmen, auf denen sich eine "Hundefigur mit Halsband" darstelle, so die Osteologen.

Primär besteht meist keine Notwendigkeit für eine Operation. Um dem Wirbelgleiten vorzubeugen, empfiehlt Pollähne die Stärkung der Rückenstreck-Muskulatur, etwa durch Schwimmen oder mit spezieller Rückengymnastik.

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