Kommentar

Lieber Sonne als Krebs

Von Angela Speth Veröffentlicht:

Kann denn nicht mal etwas einfach sein? Solche Stoßseufzer gelten oft der Hinfälligkeit von leicht nachvollziehbaren Ursache-Wirkungs-Beziehungen. Dabei schien er doch so plausibel, der Zusammenhang zwischen Sonne und Hautkrebs. Dutzende von Studien belegen ihn, so manche Kampagne haben sie gezeitigt. Nun stoßen norwegische Wissenschaftler die Präventionsmediziner mit der Nase darauf, dass beim Thema Sonne und Hautkrebs die Rechnung offenbar ohne den Nutzen gemacht wurde. Sie bestätigen die Nurses' Health Study, wonach auf jeden, der an sonnenbedingtem Hautkrebs gestorben ist, 30 Menschen kommen, die durch Vitamin D vor dem Krebstod bewahrt werden.

Die Daten häufen sich derart, dass die amerikanische Krebsgesellschaft ihre Richtlinien zum Sonnenschutz überdenkt. Selbst in Australien herrscht Verunsicherung, ob man mit den jahrelangen Kampagnen nicht den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben hat. Die Adressaten, die ihre Botschaft sowieso nur zögerlich annehmen, würden sich über eine Kehrtwende sicher freuen. Dann könnten sie nach dem Motto "Nichts Schöneres unter der Sonne, als unter der Sonne zu sein" das Faulenzen auf dem Balkon oder am Strand wieder genießen - zumindest in Maßen.

Lesen Sie dazu auch: Strikte Warnung vor Sonne könnte aufgeweicht werden

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Perforierende Augenverletzungen

Fremdkörpertrauma: Was ins Auge geht, kann auch gut (r)ausgehen

RV verdreifacht RA-Mortalität

So lässt sich die rheumatoide Vaskulitis diagnostizieren

Lesetipps