Forschung

MRT plus Röntgen – Kombi für bessere Krebstherapie

Forscher wollen minimalinvasive radiologische Behandlungen bei Leberkrebs präziser und schonender machen. Dazu sollen MRT und Röntgen kombiniert werden.

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So könnte das kombinierte MRT-Röntgen-Gerät einmal aussehen, mit dem gleichzeitig Weichgewebe und medizinische Geräte dargestellt werden können.

So könnte das kombinierte MRT-Röntgen-Gerät einmal aussehen, mit dem gleichzeitig Weichgewebe und medizinische Geräte dargestellt werden können.

© Siemens Healthineers

Freiburg. Ein Team des Universitätsklinikums Freiburg und der Siemens Healthineers forscht an einem neuartigen Bildgebungsverfahren zur präziseren Behandlung bei Leberkrebs. Das Verbundprojekt wird über drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit mehr als 3,3 Millionen Euro gefördert, wie das Uniklinikum mitteilt.

In dem Projekt werde die Magnetresonanztomografie (MRT), die derzeit überwiegend in der Diagnostik zum Einsatz kommt, für die besonderen Anforderungen der interventionellen Radiologie und für die Kombination mit Röntgenbildgebung angepasst, heißt es in der Mitteilung.

Die Forscher arbeiteten dafür an einem neuartigen Verfahren, das die minimalinvasiven radiologischen Behandlungen von Patienten mit Tumoren und Metastasen in der Leber präziser und schonender machen soll.

Ziel: Präzise lokale Therapien

Oft sei der Leberbefall ja so weit fortgeschritten, dass eine chirurgische Entfernung nicht mehr möglich ist und stattdessen bildgestützte, lokale Therapieverfahren wie Erhitzen, Erfrieren oder eine lokale Katheter-gesteuerte Applikation von Medikamenten zum Einsatz kommen, erinnert die Uni Freiburg und erklärt die Idee des Verbundprojektes: Um diese Eingriffe noch präziser durchführen zu können, werden bei dem neuen multimodalen Bildgebungsverfahren unterschiedliche Formen von Weichgeweben per MRT dargestellt, so dass eine gezielte Unterscheidung zwischen Tumorgewebe und gesundem Gewebe während des Eingriffes möglich wird.

Die Röntgenaufnahmen hingegen können harte Strukturen wie medizinische Instrumente hochaufgelöst darstellen und so eine feine Steuerung dieser Instrumente zum Ort der Therapie ermöglichen.

Das Projekt sei mit einem gemeinsamen Treffen der Projektteams bei Siemens Healthineers in Forchheim kürzlich offiziell gestartet worden.

Eine Option auch für andere Eingriffe?

„Mit der Kombination von Röntgen und MRT wollen wir hochpräzise Eingriffe ermöglichen, zunächst bei Leberkrebs. Zukünftig könnte diese kombinierte Bildgebung für medizinische Eingriffe anderer Körperregionen vorteilhaft eingesetzt werden, bei denen medizinische Instrumente unter Bildkontrolle in Weichgewebe gesteuert werden müssen“, wird Professor Maxim Zaitsev zitiert.

Zeitsev ist Forschungsgruppenleiter in der Medizin Physik an der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Freiburg.

Bis zum Ende der Projektzeit soll ein funktionsfähiger Technologiedemonstrator hergestellt werden, der die interventionelle MR-Tomographie erlaubt und für die anschließende Kombination mit Röntgenbildgebung vorbereitet ist. (eb)

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