MS-Inzidenz nimmt vor allem bei Frauen zu

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TORONTO (hem). In manchen Regionen erkranken inzwischen viermal so viele Frauen wie Männer an Multipler Sklerose (MS). Bislang ging man davon aus, dass es etwa nur doppelt so viele Frauen sind.

Im Jahr 1979 lag im US-Staat Washington das Verhältnis Frauen zu Männern bei MS noch bei 2,5:1. Im Vergleich betrug war das Verhältnis 2006 bereits 4:1, wie Professor George Kraft aus Seattle auf dem Kongress der US-Neurologengesellschaft AAN in Toronto berichtet hat.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam Dr. Theodora Panou aus Heraklion in Griechenland. Sie verglich die jährliche MS-Inzidenz auf Kreta aus den Jahren 1980 bis 1984 mit der von 2006 bis 2008. In dieser Zeit stieg die Rate von 1,5 auf 5,3 pro 100 000 Einwohner. Dieser Anstieg fiel bei Frauen wesentlich stärker aus, und zwar von 1,4 auf 7,3/100 000 (Männer: 1,62 auf 3,37/100 000). Panou brachte diese Entwicklung mit der zunehmenden Verstädterung auf der Insel in Verbindung, zumal die MS-Häufigkeit in ländlichen Gebieten kaum angestiegen ist und die Erkrankung dort bei Frauen und Männern ähnliche Zuwachsraten aufwies. 90 Prozent der MS-Erkrankungen traten bei Personen auf, deren Familien seit drei Generationen auf Kreta leben.

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