Mangelhafte Kenntnisse zu Vorsorgeuntersuchungen

BERLIN (mut). Eine neue Studie bestätigt die Erkenntnis, dass die meisten Menschen falsche Erwartungen an Krebsvorsorge-Untersuchungen haben. So wird der Nutzen der Präventionsmaßnahmen in der Regel überschätzt.

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Die neue Studie bestätigt allerdings auch, dass die meisten Menschen über Sinn und Zweck der Vorsorgeuntersuchungen wenig informiert sind, und nicht darüber Bescheid wissen, was solche Untersuchungen leisten können - und nicht zuletzt dadurch zu falschen Schlussfolgerungen kommen. So überschätzten in der europaweiten Studie, zu der in Deutschland 2000 Menschen befragt worden waren, 92 Prozent der Frauen und 89 Prozent der Männer den Nutzen von Mammografie und PSA-Tests.

Auf die Frage, wie viele Brustkrebstote sich bei 1000 Frauen verhindern lassen, die am Mammografie-Screening teilnehmen, gab jede siebte Frau 200 an - also 20 Prozent. Aber: Das Risiko für eine Frau, im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken und daran zu sterben, liegt von vornherein nur im Bereich von sechs bis acht Prozent. Dieser Zusammenhang war offenbar vielen der Befragten nicht klar.

Etwa 20 Prozent wäre aber die richtige Antwort auf die Frage gewesen, um wieviel sich die Zahl der Brustkrebstoten durch ein Screening reduzieren ließe. Nach Daten von Studien sterben ohne Screening etwa 5 von 1000 Frauen über 50 Jahren an Brustkrebs, mit regelmäßigem Screening sind es 4 von 1000 Frauen. Somit profitiert zwar insgesamt nur eine von 1000 Frauen von der Vorsorge, aber ein Fünftel aller Frauen mit Brustkrebs. Die Studie wurde vom privat finanzierten Harding Zentrum für Risikokompetenz in Berlin vorgenommen.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Fragen ohne Sinn und Verstand

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