Masernimpfung kann auch für Reisende wichtig sein

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Nicht nur vor Fernreisen, auch vor Reisen innerhalb Europas gilt es, den Masern-Impfstatus zu überprüfen.

Von Privatdozent Tomas Jelinek

Masern werden von vielen Menschen hierzulande als eine lästige Kinderkrankheit angesehen, die zumindest fortgeschrittene Jahrgänge in ferner Vergangenheit einmal durchgemacht haben. Nach Einführung der Masernimpfung zu Beginn der 1970er Jahre nahmen die Erkrankungszahlen in Deutschland ab.

Mit den Fallzahlen sank auch das Bewusstsein für mögliche schwere Komplikationen der Krankheit. Wegen unzureichender Durchimpfungsraten kommt es jedoch bis heute immer wieder zu Masernausbrüchen. So erkrankten im vergangenen Jahr in Deutschland etwa 780 Menschen an den Masern.

Auch in vielen anderen Ländern sind die Masern nach wie vor ein Problem. So wurden allein von Ende Februar bis Anfang April 2011 Ausbrüche unter anderem aus der Schweiz, Frankreich, Spanien, Großbritannien, der Türkei, den USA, Australien und Neuseeland gemeldet, also aus Ländern, die auch von vielen Reisenden besucht werden.

Im Rahmen der reisemedizinischen Impfberatung ist deshalb eine Überprüfung des Masern-Impfstatus sehr zu empfehlen. Bei Patienten, die nicht gegen Masern geimpft sind, sollte die Impfung vor der Reise nachgeholt werden.

 Laut STIKO sollten alle Kinder und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr zwei Masernimpfungen erhalten. Seit 2010 wird zusätzlich für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist, eine einmalige Impfung empfohlen. Vorzugsweise sollte hierfür ein Kombinationsimpfstoff gegen Masern-Mumps und Röteln (MMR) verwendet werden.

So könnte das von der WHO verabschiedete Ziel, die Masern und Röteln bis 2015 in Europa zu eliminieren, erreicht werden.

Infos zur Reisemedizin: www.crm.de

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