Zwischenbilanz

Mehr als 1.300 Hausarztpraxen gehören zum Forschungsnetzwerk

Die Initiative Deutscher Forschungspraxennetze zieht eine erfolgreiche Zwischenbilanz: Die Zahl teilnehmender Arztpraxen steigt kontinuierlich, die Zusammenarbeit von Praxen und Unikliniken wird gestärkt.

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Berlin. Früher kein Thema, heute zunehmend Realität: Seit 2020 wird die Forschung im hausärztlichen Setting bundesweit ausgebaut. Mittlerweile haben sich sechs regionale Forschungspraxennetze mit 25 Universitätsstandorten zur „Initiative Deutscher Forschungspraxennetze – DESAM-ForNet“ zusammengeschlossen. Eine Koordinierungsstelle in Berlin unterstützt die netzübergreifende Zusammenarbeit. Die Initiative wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über fünf Jahre (2020 bis 2025) gefördert.

„Die Initiative bedeutet eine große Chance für die Allgemeinmedizin. Denn nur durch Forschung, gemeinsam durchgeführt an Unikliniken und in Hausarztpraxen, können wir Entscheidungsgrundlagen für eine hochwertige und zukunftsfähige medizinische Versorgung im hausärztlichen Setting schaffen“, erklärt Professor Ferdinand M. Gerlach, Vorsitzender der DESAM.

Ausbau gemeinsamer Standards

Dr. Leonor Heinz, Leiterin der Koordinierungsstelle in Berlin, blickt auf eine erfolgreiche erste Hälfte der Projektlaufzeit zurück: „In zwei Jahren Förderzeitraum haben wir viel erreicht. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit von universitätsmedizinischer Forschung und hausärztlicher Praxis wurde gestärkt. Die sechs Forschungspraxennetze haben ihre Zusammenarbeit auch durch gemeinsame Standards ausgebaut – zum Beispiel für die Qualifizierung der Forschungspraxen mit modularem Research-Ready-Konzept oder für die IT-Infrastruktur.“

„Außerdem konnte die Forschungsstruktur in der Fläche ausgebaut werden. Deutschlandweit wurden bisher 1.360 Forschungspraxen eingebunden, bis zum Ende der Förderperiode sollen es rund 1.730 sein. Unter der Überschrift ‚Aus der Praxis, für die Praxis‘ werden in den Netzen und den Forschungspraxen auch Bürger, Patienten und hausärztliche Praxisteams in die Forschungsvorhaben einbezogen.“

Die hausärztlichen Forschungspraxennetzwerke sollen als eigenständiger Teil des Netzwerks Universitätsmedizin weiterentwickelt werden und damit die Voraussetzung schaffen, die universitätsmedizinische Einheit von Forschung, Lehre und Krankenversorgung auch im hausärztlichen Setting zu realisieren, heißt es. Das große Ziel: Das Fach Allgemeinmedizin durch eine starke Forschungsinfrastruktur weiter zu stärken. (eb)

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