Mesalazin plus Antibiotikum hilft bei Divertikulitis besser als nur Antibiose

BADEN-BADEN (hbr). Patienten mit Divertikulitis können bei konservativer Therapie davon profitieren, wenn die Antibiose mit einer Mesalazin-Therapie kombiniert wird. Das hat eine Studie mit 218 Patienten mit rezidivierender Divertikulitis ergeben.

Veröffentlicht:

In der Untersuchung wurden die Patienten, die Mesalazin (5-Aminosalicylsäure) erhalten hatten, zunächst eine Woche täglich mit dem Antibiotikum Rifaximin (in Deutschland bisher nicht erhältlich) plus Mesalazin behandelt. Diese Kombi-Therapie wurde in monatlichen Abständen wiederholt. Patienten der Kontrollgruppe erhielten im gleichen Rhythmus jedoch nur das Antibiotikum. Die Therapie dauerte zwölf Monate.

Bei den Patienten beider Studiengruppen nahmen während der Therapie die Symptome ab, hat Professor Achim Weizel vom Mannheimer Diakoniekrankenhaus beim MEDcongress in Baden-Baden berichtet. Der Therapieerfolg sei mit der Kombination besser gewesen als mit der Monotherapie, sagte Weizel.

So seien mit der Kombination nach drei Monaten 40 Prozent der Patienten symptomfrei gewesen, mit Antibiose allein nur 17 Prozent, so Weizel bei der von der Falk Foundation unterstützten Veranstaltung. Nach einem Jahr waren 49 Prozent der Patienten mit alleiniger Antibiose beschwerdefrei, aber 86 Prozent der Patienten, die Antibiotikum und Mesalazin - vom Unternehmen Falk als Salofalk® erhältlich - bekommen hatten. Der Unterschied war signifikant.

Zudem bekamen die mit Antibiotikum plus Mesalazin Behandelten seltener Rezidive: Eine erneute akute Divertikulitis kam während der Studiendauer nur bei drei von ihnen (drei Prozent) vor, aber bei 16 Patienten (18 Prozent) der Kontrollgruppe.

Divertikel können im Darm einzeln und zu Hunderten vorkommen. 90 Prozent entstehen im Sigma. 75 Prozent der Divertikel-Patienten entwickeln nie Symptome. Den übrigen werde oft ballaststoffreiche Kost empfohlen, so Weizel, "aber es gibt keinen Beweis, daß das nützt".

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung