Metaanalysen

Milchkonsum irrelevant für Frakturrisiko

Veröffentlicht:

ERLANGEN. Der Lebensstil eines Menschen beeinflusst maßgeblich das Osteoporoserisiko. Dies betrifft auch die Ernährung mit Kalzium und Vitamin D.

Aber: Es gibt keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten und dem Risiko für Osteoporose-bedingte Hüftfrakturen. Die Kalziumzufuhr, beurteilt anhand des täglichen Milchkonsums, scheint als möglicher Risikofaktor ungeeignet zu sein.

Das berichten Dr. Christina Brei und Professor Hans Hauner von der Klinik für Ernährungsmedizin am Klinikum rechts der Isar der TU München. Sie hatten gemeinsam mit dem Geriater Professor Cornel Sieber vom Institut für Biomedizin des Alterns an der Universität Erlangen-Nürnberg drei Metaanalysen zum Zusammenhang zwischen dem Milchkonsum und dem Osteoporoserisiko ausgewertet (Ernährungs Umschau 2018; 1: M38-M40).

In Bezug auf die Kalziumzufuhr fanden sich in den Metaanalysen weder für Frauen noch für Männer Hinweise auf einen statistisch fundierten Zusammenhang zwischen Frakturrisiko und Ausmaß des Milchkonsums – bei Männern gab es sogar Hinweise auf eine inverse Beziehung.

Eine der Metaanalysen beschäftigte sich mit dem Verhältnis von Milchkonsum und Nahrungskalzium sowie der Entwicklung des Knochenmineralgehalts bei Kindern. Das gepoolte Ergebnis aus zwölf randomisierten kontrollierten Studien lautet: Die erhöhte Kalziumaufnahme mit oder ohne Vitamin D-Supplementierung verbessert den Knochenmineralgehalt von Kindern, besonders dann, wenn die Ausgangszufuhr niedrig ist.

Bei Kindern mit einer normalen oder fast normalen Aufnahme von Kalzium oder Milchprodukten besteht nur ein geringer Einfluss auf den Knochenmineralgehalt. "Für einen optimalen Aufbau der Knochenmasse und -dichte im Kindes- und Jugendalter ist eine bedarfsangemessene Aufnahme von Nahrungskalzium erforderlich", schlussfolgern Brei und ihre Kollegen. (ner)

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Abb. 1: Patienten mit DMD profitierten von einer über 24-wöchigen Vamorolon-Therapie im Vergleich zu einer Therapie mit Prednison in Bezug auf das Längenwachstum

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14]

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)

Erstes dissoziatives Kortikosteroid zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera (Germany) GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!