Qualität kontrolliert

Mischsalate häufig keimbelastet

Veröffentlicht:
Wirklich gesund? Die mikrobiologische Qualität verzehrfertiger Mischsalate wurde bei einer Testung nur mit ungenügend bewertet.

Wirklich gesund? Die mikrobiologische Qualität verzehrfertiger Mischsalate wurde bei einer Testung nur mit ungenügend bewertet.

© Minerva Studio / stock.adobe.com

KARLSRUHE. Das Max Rubner-Institut (MRI) hat über drei Jahre die mikrobiologische Qualität von 600 frischen, pflanzlichen Produkten aus dem deutschen Einzelhandel untersucht. Im Mittelpunkt standen Keime wie Listerien, Salmonellen oder E. coli.

Die gute Nachricht: Die mikrobiologische Qualität von Gurken, Karotten und Speisepilzen war gut“, berichtet das MRI. „Die schlechte: Verzehrfertige Mischsalate und Sprossen bleiben mikrobiologisch betrachtet problematisch.“

Humanpathogene Bakterien wurden in Karotten und Speisepilzen – wenn überhaupt – nur vereinzelt in geringer Anzahl nachgewiesen, Gurken waren nicht zu beanstanden, so das MRI. Die mikrobiologische Qualität der Kräuter war akzeptabel. Zwar war die Gesamtkeimbelastung im Mittel relativ hoch, humanpathogene Bakterien wurden jedoch nicht nachgewiesen.

Die mikrobiologische Qualität der Kopf-, Blatt- und Pflücksalate wurde als gut bis mittel bewertet. Zwar wiesen die Wissenschaftler vereinzelt humanpathogene Bakterien nach, jedoch wird hier die Keimbelastung durch Maßnahmen wie Putzen und Waschen vor dem Verzehr durch den Verbraucher reduziert.

Die mikrobiologische Qualität der verzehrfertigen Mischsalate war allerdings ungenügend: Bei den verzehrfertigen Mischsalaten lagen 42 Prozent der untersuchten Salate über dem Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) für die Gesamtkeimzahl, 16 Prozent über dem Richtwert für präsumtive Bacillus cereus und 76 Prozent über dem Richtwert für Hefen.

Eine Überschreitung der Warnwerte erfolgte bei 9 Prozent der Proben für präsumtive B. cereus und bei 22 Prozent für Schimmelpilze.

Humanpathogene Bakterien vereinzelt gefunden

Ebenfalls ungenügend war die mikrobiologische Qualität der Sprossen, auch hier war die Gesamtkeimzahl sehr hoch. Vereinzelt wurden humanpathogene Bakterien nachgewiesen.

Für die Gruppe präsumtive B. cereus wurde bei 29 Prozent eine Überschreitung des Richtwertes und bei 11 Prozent der Proben eine Überschreitung des Warnwertes festgestellt. Aufgrund der Überschreitung der Warnwerte für präsumtive B. cereus in einigen verzehrfertigen Mischsalaten und Sprossen sei eine Gesundheitsgefährdung von Verbrauchern nicht auszuschließen, berichtet das MRI.

In der Studie durchgeführte Versuche zur Lagerung von verzehrfertigen Salaten und Sprossen zeigten, dass insbesondere bei nicht sachgemäßer Lagerung (erhöhte Temperatur, lange Lagerdauer) eine Vermehrung und Besiedelung mit humanpathogenen Bakterien stattfinden kann.

Das MRI rät, Sprossen nicht roh zu verzehren, sondern immer zu blanchieren und die Lagerdauer verzehrfertiger Mischsalate auf ein Minimum zu reduzieren. Die Lagertemperatur sollte bei maximal 4°C liegen, verzehrfertige Salate sollten nach dem Öffnen der Verpackung unmittelbar verzehrt werden. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vergleich mit offener Operation

Laparoskopische Ulkuschirurgie ist der Goldstandard

Das könnte Sie auch interessieren
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an