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Mit Fliegen Infektionen überwachen?

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Fliegen könnten Krankheiten überwachen.

Fliegen könnten Krankheiten überwachen.

© Zoonar RF/ Zoonar/ Thinkstock

BERLIN. Fliegen könnten bei der Überwachung von Infektionen bei Wildtieren helfen, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI).

Viele neu auftretende Infektionskrankheiten wie das Ebolafieber oder MERS haben bekanntlich ihren Ursprung im Tierreich. Die Überwachung von Krankheiten bei Wildtieren könnte helfen, das Risiko zu verringern, dass solche Infektionskrankheiten auch bei Menschen auftreten und sich verbreiten.

Allerdings gestaltet sich die Überwachung schwierig: Wildtiere müssen in der Regel erst mit viel Aufwand eingefangen werden, bevor man ihnen beispielsweise Blutproben entnehmen kann. Wissenschaftler setzen daher vermehrt auf nicht-invasive Methoden, etwa die Analyse von Kot und Urin.

Forscher haben nun gezeigt, dass Aas-Fliegen das Probensammeln praktisch übernehmen können: Die Insekten kommen immer wieder mit Kot oder Aas in Berührung und nehmen eventuell vorhandene Krankheitserreger dabei auf.

In ihrer Studie haben die Wissenschaftler im Taï-Nationalpark an der Elfenbeinküste Aas-Fliegen gefangen und auf ein Adenovirus untersucht (Sci Rep 2016; online 30. November).

Mit Hilfe genetischer Analysen konnten sie das Virus tatsächlich bei einem Teil der Fliegen nachweisen, heißt es in der RKI-Mitteilung. Die Detektionsrate sei in der Studie zwar vergleichsweise niedrig gewesen. Es sei jedoch denkbar, dass im Falle von großen Krankheitsausbrüchen Fliegen eine wichtige Informationsquelle sein könnten. (eb)

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