Mit Obst und Gemüse haben Nierensteine keine Chance

BOSTON (ple). Eine spezielle Ernährungsweise - die kochsalzarme DASH*-Diät - trägt offenbar dazu bei, das Risiko für Nierensteine zu senken.

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Die Ernährung mit Gemüse, Obst und Vollkornprodukten erhöht den Zitratgehalt im Urin und wirkt der Steinbildung entgegen.

Die Ernährung mit Gemüse, Obst und Vollkornprodukten erhöht den Zitratgehalt im Urin und wirkt der Steinbildung entgegen.

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Im Vergleich zu jenen Teilnehmern dreier großer Studien, die ihre Ernährung kaum an der DASH-Diät ausrichteten, lag die Rate von Patienten mit Nierensteinen in der Gruppe, die sich streng an diese Diät hielten, bei Männern um 45 Prozent, bei alten Frauen um 42 Prozent und bei jungen Frauen um 40 Prozent niedriger (J Am Soc Nephrol 20 / 10, 2253).

Bei einer DASH-Diät geht es darum, viel Obst und Gemüse, fettarme Milch und Milchprodukte, wenig rohes und gekochtes oder gebratenes Fleisch, Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke sowie viel Vollkornprodukte, Geflügel, Fisch und Nüsse zu sich zu nehmen. Dr. Eric Taylor vom Brigham and Women's Hospital in Boston und seine Kollegen analysierten die Daten der drei umfangreichen Studien mit insgesamt etwa 250 000 Teilnehmern - Beschäftigten im Gesundheitswesen -, und zwar über einen Zeitraum von 50 Jahren.

Je mehr dieser Diät-Komponenten von den Studienteilnehmern bei ihrer Ernährung berücksichtigt wurden, um so höher war die Aufnahme von Kalzium, Kalium, Magnesium, Oxalat und Vitamin C. Zudem nahmen die Teilnehmer entsprechend weniger Natrium auf, wie die Nephrologen und Ernährungswissenschaftler berichten.

Eine Erklärungsmöglichkeit für den präventiven Effekt der DASHDiät könnte sein - so vermuten die Wissenschaftler -, dass sich durch die Ernährung mit viel Obst und Gemüse im Urin der Zitratgehalt erhöht, was wesentlich die Steinbildung hemmt. Allerdings, so räumen die Kollegen ein, könne durch die obst-, gemüse- und nussreiche Ernährung andererseits die Oxalatmenge im Urin steigen. Hohe Oxalatmengen sind ein maßgeblicher Risikofaktor für Nephrolithiasis durch Kalziumoxalat. Den protektiven Effekt des Zitrats schätzen die Forscher aber höher ein als die lithogene Wirkung von Oxalat. Deshalb raten sie davon ab, bei Neigung zu Kalziumsteinen auf auch Oxalat-fördernde Diätkomponenten zu verzichten.

*DASH: Dietary Approaches to Stop Hypertension

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