Monatliche Infusion bewährt sich bei MS

FRANKFURT AM MAIN (djb). Für Patienten mit Multipler Sklerose, bei denen die Erkrankung rasch fortschreitet oder die trotz Interferon-beta-Therapie eine hoch aktive Krankheit haben, steht Natalizumab zur Verfügung. Besonders Patienten, die auf eine hochfrequente Injektionstherapie eingestellt waren, beurteilen den Wechsel auf die intravenösen Infusionen alle vier Wochen meist als sehr positiv.

Veröffentlicht:

In der Zulasssungsstudie war mit Natalizumab (Tysabri®) bei guter Verträglichkeit die jährliche Rate an MS-Schüben um 68 Prozent geringer als mit Placbo. Auch wurde das Fortschreiten der Behinderung gebremst und die entzündliche Aktivität vermindert. Daran hat Professor Judith Haas aus Berlin erinnert.

Eine Umstellung auf die Antikörpertherapie sei bei zuvor mit Interferon-beta oder mit Glatirameracetat behandelten Patienten unmittelbar möglich. Nach einer Vortherapie mit Mitoxantron, Cyclophosphamid oder Azathioprin müsse dagegen ein ausreichender zeitlicher Abstand eingehalten werden, so Haas bei einer von Biogen Idec unterstützten Veranstaltung in Frankfurt am Main. Eine kurzfristige Kortikoidgabe zur Therapie im Schub sei bei der Antikörpertherapie uneingeschränkt möglich.

Während der Infusion und eine Stunde danach müssen die Patienten wegen möglicher Überempfindlichkeitsreaktionen überwacht werden. Symptome wie Kopfschmerzen oder Übelkeit durch die Infusion seien durch eine verminderte Infusionsgeschwindigkeit gut zu beherrschen, so Haas.

Zudem sollten die Patienten regelmäßig neurologisch untersucht werden, und zwar auf kognitive und psychiatrische Symptome. Besteht der Verdacht, dass die Ursache der neurologischen Symptome nicht mit der Multiplen Sklerose in Verbindung steht, sollte die Therapie mit Natalizumab zunächst unterbrochen und die Ursache der Symptome geklärt werden.



STICHWORT

Multiple Sklerose

Von der Erkrankung Multiple Sklerose (MS) sind Frauen etwas häufiger betroffen als Männer. Die meisten Erkrankungen treten im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf, jenseits des Alters von 55 bis 60 Jahren gibt es keine Neuerkrankungen mehr. In Mitteleuropa liegt die MS-Inzidenz bei 3 bis 7 pro 100 000 Einwohnern, in Australien bei etwa 10 und in Südafrika bei 1 bis 4. Jeder der etwa 120 000 MS-Kranken in Deutschland verursacht pro Jahr im Durchschnitt 33 000 Euro Kosten, davon einen großen Teil durch Arbeitsunfähigkeit. (nsi)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Multiple Sklerose

Aktuelles rund um Diagnostik und Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Kumulative Anzahl der Ereignisse einer nach sechs Monaten bestätigten Behinderungsprogression

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [6]

Multiple Sklerose

Aktuelles rund um Diagnostik und Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 2: AIOLOS-Studie: Therapieabbrüche nach Gründen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

Ofatumumab: Wachsende Evidenz stützt frühe hochwirksame Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Alle Kinder hatten B-Zell-Werte im altersspezifischen Normbereich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5]

MS-Therapie in Schwangerschaft und Stillzeit

Ocrelizumab: einfache und flexible Therapie in jeder Lebensphase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren