Morgensteifigkeit korreliert mit Schwere der Arthritis

FRANKFURT AM MAIN (hub). Die Beschäftigungssituation von Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) ist schlechter als die Gesunder: Nur 78 Prozent sind berufstätig. Dabei hängen Beschäftigung und Morgensteifigkeit eng zusammen: Je länger und schwerer die Steifigkeit ist, desto eher drohen Jobverlust und Frühverrentung.

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Auf diesen Zusammenhang hat Professor Angela Zink vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum in Berlin hingewiesen. So ist drei Jahre nach Diagnosestellung noch jeder zweite RA-Patient über 50 berufstätig, wenn der Wert der Morgensteifigkeit bei 0 bis 3 Punkten liegt (Skala 0 bis 10). Liegt der Wert hingegen bei 7 bis 10, ist nur noch jeder dritte beschäftigt.

Die Beziehung zur Morgensteifigkeit gelte auch für die Frühverrentung, so Zink bei einer Veranstaltung des Unternehmens Merck Serono in Frankfurt am Main. Bei einem Wert von 0 bis 3 erhält nur jeder dritte RA-Patient wegen Arbeitsunfähigkeit vorzeitig Rente, bei einem Wert von 7 bis 10 sind es jedoch zwei von drei Patienten.

"Schwere und Dauer der Morgensteifigkeit müssen bei der Beurteilung einer RA mehr berücksichtigt werden", so Zink. Denn die Morgensteifigkeit korreliert mit der Schwere der RA. Gerade für Hausärzte sind Fragen nach der Morgensteifigkeit besser praktikabel als komplizierte Formeln wie etwa der Disease Activity Score DAS.

"Fragen an die Patienten, ob sie morgens die Kaffekanne aufschrauben können oder ob ihnen öfter etwas aus der Hand fällt, geben Aufschluss über die Schwere der Morgensteifigkeit." Zusammen mit der Dauer können Hausärzte auf die Schwere der Erkrankung schließen, wenn eine Rheumatoide Arthritis vermutet wird.

Die Verdachtskriterien dazu sind: Zwei oder mehr geschwollene Gelenke seit mehr als sechs Wochen, symmetrisches Verteilungsmuster, Morgensteifigkeit von mehr als einer Stunde, BSG oder CRP erhöht.

Info zu Rheuma gibt es im Internet bei: www.rheumanet.org

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