Jugendliche

Nach Adipositas-Op leidet die Psyche weiter

Trotz hohen Gewichtsverlusts durch Adipositas-Op bessern sich psychische Leiden adipöser Jugendlicher nicht.

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Weniger Kilos machen nicht unbedingt glücklicher.

Weniger Kilos machen nicht unbedingt glücklicher.

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Malmö. Auch Jahre nach bariatrischer Chirurgie haben viele Betroffene weiter behandlungsbedürftige psychische Erkrankungen. Das berichten schwedische Forscher um Dr. Kajsa Järvholm vom Skåne University Hospital (Lancet Child & Adolescent Health 2020; online 21. Januar).

Sie haben 81 schwer adipöse 13- bis 18-Jährige (initial BMI 45) fünf Jahre nach Magenbypass nachverfolgt. Zum Vergleich diente eine Kontrollgruppe von 80 adipösen Jugendlichen (BMI 42) mit konventioneller Therapie plus Verhaltens- und Familientherapie,

Ergebnis: 20 Prozent der Interventionsgruppe sowie 15 Prozent der Kontrollgruppe wurden initial mit Psychopharmaka behandelt. Fünf Jahre später waren 36 Prozent der Interventionsgruppe und 21 Prozent der Kontrollgruppe stationär oder ambulant in Behandlung gegen psychische Störungen. Auch Tests zur seelischen Verfassung von Patienten vor und nach Adipositas-Chirurgie ergaben keine Veränderungen. Geringe Fortschritte gab es allerdings beim Selbstwertgefühl sowie bei „binge eating“ und anderen Aspekten unkontrollierten Essens.

„Bariatrische Chirurgie verschlimmert psychische Erkrankungen nicht unbedingt, diese fallen in der Nachsorge aber offenbar stärker auf“, vermuten die Forscher. Sie plädieren dafür, bei schwerer Adipositas psychische Störungen stärker als bisher zu adressieren. (eis)

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