Nach Schlaganfall Physiotherapie-Start schon am ersten Tag!

BERLIN (eb). Patienten mit Schlaganfall sollten bereits in den ersten 24 Stunden nach dem Ereignis das Bett erstmals verlassen. Je früher mit der Mobilisierung begonnen wird, desto eher erlangen die Betroffenen auch ihre Gehfähigkeit zurück.

Veröffentlicht:

Den Erfolg der Frühmobilisierung nach Schlaganfall hat eine australische Studie jetzt erstmals belegt (Stroke 2011; 42: 153). Darauf weist die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) hin.

In der Studie sollten die Patienten nach Möglichkeit in den ersten 24 Stunden nach dem Schlaganfall das Bett zum ersten Mal verlassen. Ein Physiotherapeut und eine Krankenschwester kümmerten sich in den ersten 14 Tagen in der Klinik intensiv um die Patienten - mit dem Ergebnis, dass diese früher wieder auf den Beinen waren.

Sie benötigten im Schnitt nur dreieinhalb Tage, um die ersten 50 Meter zu gehen. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe schafften dies dagegen erst nach sieben Tagen.

Zudem konnte ein Drittel der Patienten aus der Klinik direkt nach Hause entlassen werden - ohne weitere Reha-Maßnahme. "Unter der herkömmlichen Behandlung schaffte dies nur jeder vierte Patient", so der DSG-Vorsitzende Professor Joachim Röther von der Asklepios Klinik Hamburg-Altona.

Auch waren die Ergebnisse bei den Nachuntersuchungen nach drei Monaten und einem Jahr günstiger. Die durch den Schlaganfall geschwächten Arme und Beine waren kräftiger, und die Patienten kamen besser im Alltag zurecht.

Die frühe Mobilisation durch ein professionelles Team innerhalb der ersten 24 Stunden gehört auf zertifizierten Stroke Units in Deutschland bereits zum Standard. "Die Studienergebnisse tragen dieses Konzept nun eindeutig mit und zeigen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben", so Professor Martin Grond, Vorstandsmitglied der DSG und Chefarzt am Kreisklinikum Siegen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Reduktion des Schlaganfall-Risikos

Persistierendes Foramen ovale: Wer profitiert vom Verschluss?

Nach Änderung der Leitlinien

Persistierendes Foramen ovale: Mehr Diagnosen bei jungen Schlaganfallpatienten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Warum wird in Deutschland besonders viel operiert, Prof. Tauber und Herr von Hummel?

Lesetipps
Eine Frau hat Schwierigkeiten, ihre Jeans zu schließen, nachdem sie zugenommen hat.

© Alfonso Soler / stock.adobe.com

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.

Ein Wegweiser-Schild

© PX Media / stock.adobe.com

Antidiabetika

Diabetes-Medikation: Welches Inkretin-Mimetikum ist das richtige?