Ernährung

Nach vier Espresso sollte Schluss sein

Ein Konsum von 400 mg Koffein am Tag gilt als unbedenklich für Erwachsene. Schwangere und stillende Mütter sollten sich mit der Hälfte begnügen.

Veröffentlicht:

PARMA. Die European Food Safety AUTHORity (EFSA) ist eine Agentur der Europäischen Union. Sie soll über Risiken in Zusammenhang mit der Lebensmittelkette informieren und dazu wissenschaftliche Beratung anbieten.

Ihr Gutachten zur Sicherheit von Koffein geht auf ein Ersuchen der Europäischen Kommission von Ende April zurück, "nachdem eine Reihe von Mitgliedstaaten Bedenken bezüglich gesundheitlicher Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit dem Konsum von Koffein geäußert hatten - insbesondere im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem (beispielsweise in Form von Schlafstörungen oder erhöhter Ängstlichkeit) sowie mögliche Gesundheitsrisiken für Föten bei Schwangeren", wie es in einer Mitteilung der EFSA heißt.

Für die 120-seitige Expertise hat der EFSA-Ausschuss für Diätetische Produkte, Ernährung und Allergien einschlägige Risikobewertungen nationaler Gesundheitsbehörden analysiert (EFSA Journal 2015; 13: 4102).

Eines der Ziele dabei war, sichere Obergrenzen für den Koffeinkonsum anzugeben. Diese liegt gemäß den EFSA-Empfehlungen bei 400 mg pro Tag beziehungsweise 200 mg pro Einzeldosis für gesunde Erwachsene.

200 mg gelten zudem als Grenze für die Koffeinaufnahme im Zeitraum von zwei Stunden vor stärkerer körperlicher Belastung.

Für Schwangere und stillende Frauen liegt die Tagesobergrenze bei 200 mg. Für Kinder und Heranwachsende sei die Datenlage unzureichend, so die Experten.

Sie halten in dieser Altersgruppe aber eine Zufuhr von 3 mg pro Kilogramm Körpergewicht für unbedenklich.

Zu beachten ist, dass zur Koffeinaufnahme nicht nur Kaffee beiträgt. Ausweislich der Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes sind in 150 ml Kaffee 50-150 mg und in einem Espresso 50-150 mg Koffein enthalten.

Das Koffein in Cola schlägt mit bis zu 60 mg pro 330 ml zu Buche, und ein Energy-Drink kommt auf 80 mg je 250 ml. Auch Schokolade ist koffeinhaltig: Vollmilchschokolade enthält 20 mg, Halbbitterschokolade 75 mg je 100 g. Koffein fließt also aus vielen Quellen - und einer von sieben Erwachsenen in Deutschland liegt mit seinem Koffeinkonsum über den von der EFSA empfohlenen Tagesmengen. (rb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

„Das Blatt wendet sich“

RAS-Blocker präoperativ eher nicht absetzen?

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
PAP senkt Mortalität signifikant

© ResMed

Lancet: Neue Meta-Analyse

PAP senkt Mortalität signifikant

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

© ResMed

PAP scheitert oft

Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Schlafstörungen als Warnsignal

© shapecharge | iStock

Früherkennung Demenz

Schlafstörungen als Warnsignal

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau