Toxische Sauerstoffradikale

Nanopartikel im Zigarettenfilter schützen

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MAINZ. Chemiker der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz haben eine Methode entwickelt, um die giftige Wirkung von Zigaretten zu senken: Die Forscher integrierten Kupferhydroxid-Nanopartikel in Zigarettenfilter, um die Konzentration freier Sauerstoffradikale zu verringern und Raucher vor deren giftigen Einflüssen zu schützen (Nanoscale 2017; 9: 3952-39. Freie Sauerstoffradikale können zu unkontrollierter Zellteilung und oxidativer Zellschädigung führen.

Untersuchungen der Zytotoxizität ergaben, dass Zigarettenrauchextrakte in den untersuchten Konzentrationen nach dem Passieren nanopartikelhaltiger Zigarettenfilter keine toxische Wirkung auf menschliche Zellen haben, während Kontrollmessungen mit unbehandelten Filterzigaretten eine erhöhte Toxizität aufwiesen. Diese Entwicklung könne dazu beitragen, den Genuss von Tabakprodukten ein Stück weit ungefährlicher zu machen, heißt es in einer Mitteilung der JGU.

Die grundlegende Idee schauten sich die Wissenschaftler um Professor Wolfgang Tremel dabei von der Natur ab: Natürlich vorkommende antioxidativ wirkende Enzyme wie die Superoxid-Dismutase (SOD) regulieren die Radikalkonzentration in der Atmosphäre. Als potenzielle synthetische Analoga der SOD testeten Tremel und seine Kollegen Aminosäure-funktionalisierte Kupferhydroxid-Nanopartikel. Dabei zeigte sich, dass die Partikel sogar eine höhere katalytische Aktivität bei der Zersetzung reaktiver Sauerstoffradikale besitzen als das Enzym selbst. (eb/bae)

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