Neue Alternative beim Ovarial-Ca mit Gemcitabin

HAMBURG (awa). Fast 70 Prozent der Frauen mit Eierstockkrebs bekommen trotz optimaler Op und Therapie mit Carboplatin plus Paclitaxel Rezidive. Bei Platin-sensiblem Rezidiv, daß heißt, wenn es mehr als sechs Monate nach Ersttherapie auftritt, ist die Kombination von Carboplatin mit dem Nukleosidanalogon Gemcitabin eine gute Alternative zur erneuten Therapie mit Carboplatin und Paclitaxel.

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Bei einem Platin-sensiblen Ovarialkarzinom-Rezidiv ist die Kombination von Carboplatin und Paclitaxel derzeit Standard. "Allerdings weist diese Kombination eine relevante Neurotoxizität auf, und etwa 20 Prozent der Frauen, die bei der Ersttherapie diese Kombination erhalten haben, leiden auch noch bei einem erneuten Rezidiv an den neurotoxischen Nebenwirkungen", berichtete Professor Jacobus Pfisterer vom Universitätsklinikum Kiel beim Gynäkologen-Kongreß in Hamburg.

Seit Mai dieses Jahres stehe, so Pfisterer, mit der Kombination Carboplatin plus Gemcitabin (Gemzar®) eine wirksame, nicht neurotoxische Therapie zur Verfügung. Grundlage der Zulassung war eine randomisierte Phase-III-Studie, die die Wirksamkeit der Kombination von Carboplatin plus Gemcitabin mit der von Carboplatin alleine bei Platin-sensiblem Eierstockkrebs-Rezidiv untersuchte (wir berichteten). Die Kombination war der Monotherapie bei der progressionsfreien Überlebenszeit (8,6 versus 5,8 Monate), bei der Ansprechrate (42,2 versus 30,9 Prozent) sowie auch bei der Lebensqualität, vor allem bei symptomatischem Rezidiv, überlegen.

Wie erwartet sei die Rate hämatologischer unerwünschter Wirkungen mit der Kombinationstherapie deutlich höher gewesen als mit Carboplatin allein, allerdings ohne daß klinisch relevante Ereignisse wie febrile Neutropenien oder Infektionen zunahmen, sagte Pfisterer auf einer Veranstaltung des Unternehmens Lilly. Eine Alopezie sei bei 15 Prozent der Frauen mit Kombitherapie aufgetreten. Mit der Kombination aus Carboplatin und Paclitaxel fielen hingegen allen Frauen die Haare aus.

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