Uni Oxford

Neue Malaria-Vakzine bewährt sich in Phase II

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3D-Darstellung von Plasmodien im Blut. Die einzelligen Parasiten lösen Malaria aus.

3D-Darstellung von Plasmodien im Blut. Die einzelligen Parasiten lösen Malaria aus.

© Christoph Burgstedt / stock.adobe.com

Oxford. Pünktlich zum Welt-Malaria-Tag am 25. April melden Forscher der Universität Oxford Erfolge in der Entwicklung eines Malaria-Impfstoffs: Eine von der Universität entwickelte Vakzine habe erstmals in einer klinischen Studie die von der Weltgesundheitsorganisation ausgegebene Marke von 75 Prozent Wirksamkeit erreicht (Preprints with The Lancet 2021; online 20. April). Dagegen habe die Wirksamkeit der bisher erfolgversprechendsten Malaria-Vakzine nur 56 Prozent betragen.

Die in Oxford entwickelte Vakzine „R21/Matrix-M“ wurde in einer Phase II-Studie geprüft. Insgesamt 450 Kinder im Alter von fünf bis 17 Monaten in Burkina Faso nahmen daran teil. Nach einer Zufallsverteilung erhielten sie entweder die neue Malaria-Vakzine oder – als Kontrollgruppe – eine Tollwut-Vakzine. Geimpft wurde vor der Malaria-Saison dreimal in Abständen von vier Wochen; ein Jahr später erfolgt eine vierte Impfung.

Über einen Zeitraum von zwölf Monaten habe R21/Matrix-M eine Schutzwirkung von 77 Prozent vor einer Malaria-Erkrankung gezeigt, berichten die Forscher in ihrer Preprint-Veröffentlichung. Schwere unerwünschte Effekte seien nicht beobachtet worden. Jetzt soll eine größer angelegte Studie mit insgesamt fast 5000 Kindern im Alter zwischen fünf Monaten um drei Jahren in vier afrikanischen Ländern folgen, um die bisherigen Daten zu bestätigen.

Notfallzulassung schon Ende kommenden Jahres?

Der Leiter des Jenner-Instituts der Universität Oxford, Professor Adrian Hill, hofft auf eine Notfallzulassung des Präparats durch die WHO. „Was wir uns erhoffen, ist die 400.000 (Todesfälle) in den nächsten fünf Jahren auf Zehntausende zu reduzieren“, sagte er dem „Guardian“. Bereits Ende kommenden Jahres könnte der Impfstoff seiner Meinung nach zugelassen sein.

Der Welt-Malaria-Tag wird jedes Jahr am 25. April begangen. Am 25. April 2000 hatten afrikanische Staats- und Regierungschefs in der Erklärung von Abuja (Nigeria) einen Plan zur Bekämpfung der Malaria beschlossen.

Die von der weiblichen Anopheles-Mücke übertragene Krankheit gilt als eine der wichtigsten Ursachen für Kindersterblichkeit in Afrika. Jedes Jahr sterben daran nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 400.000 Menschen, davon 270.000 Kinder. Allein im Jahr 2019 wurden 229 Millionen Fälle registriert. (mal/dpa)

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