Chirurgie

Neue Methode senkt Op-Risiko bei Aneurysma

Herzspezialisten testen ein neues Op-Verfahren bei ausgedehnten Operationen an der Aorta.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Ein Ärzteteam aus Herzchirurgie, Gefäßchirurgie und interventioneller Radiologie am Klinikum der Uni München (LMU) um Dr. Maximilian Lühr testet ein neues Verfahren bei längeren Aneurysma-Operationen an der Aorta. Ziel ist es, das Risiko einer Querschnittslähmung deutlich zu senken, teilt die LMU mit. Diese schwere Komplikation kann bekanntlich auftreten, da während des Eingriffs an der Aorta die Blutversorgung zum Rückenmark unterbrochen werden muss.

Entwickelt wurde die Methode von Professor Christian D. Etz von der Universität Leipzig, so die LMU. Um die kritische Blutversorgung zum Rückenmark bei der Operation zu sichern, setzen die Ärzte drei bis fünf Wochen vor Op in die abgehenden Arterien zum Rückenmark winzige Drahtknäuel ein. So entstehen einige Sackgassen im Arteriennetzwerk. Der Körper bildet daraufhin neue Umgehungskreisläufe, die später während des Eingriffs eine ausreichende Blutversorgung des Rückenmarks sicherstellen.

Zwei Hochrisikopatienten wurden von einem Team um Etz bereits erfolgreich mit dem neuen Verfahren im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf behandelt. Nun solle die Methode an mehreren internationalen Aortenzentren, unter anderem am LMU-Klinikum in Großhadern im großen Maßstab an Patienten geprüft werden. Für die "PAPA-ARTIS" genannte Studie habe die Kommission der Europäischen Union im Rahmen der Horizon-2020-Förderung insgesamt 6,3 Millionen Euro bewilligt. (eb/grz)

Mehr zum Thema

Kardiopulmonale Reanimation

Das Lazarus-Phänomen – das Comeback nach dem Ende

Das könnte Sie auch interessieren
Einem stabilen Herzrhythmus auf der Spur

© Gruzdaitis / Fotolia

Herzrhythmusstörungen

Einem stabilen Herzrhythmus auf der Spur

Kooperation | In Kooperation mit: Trommsdorff GmbH & Co. KG
Elektrolyte und ihre Funktion im kardialen Stoffwechsel

© [M] 7activestudio / stock.adobe.com

Kalium und Magnesium

Elektrolyte und ihre Funktion im kardialen Stoffwechsel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Trommsdorff GmbH & Co. KG
Darum ist ein ausgeglichener Kalium-Magnesium-Haushalt wichtig

© Predel | Rolf Schulten | Rolf Schulten

Video-Statements

Darum ist ein ausgeglichener Kalium-Magnesium-Haushalt wichtig

Kooperation | In Kooperation mit: Trommsdorff GmbH & Co. KG
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Die Newsletter der Ärzte Zeitung

» kostenlos und direkt in Ihr Postfach

Am Morgen: Ihr individueller Themenmix

Zum Feierabend: das tagesaktuelle Telegramm

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Zu dunkel für den Streifentest

Kasuistik: Warum sich der Urin nach Penicillingabe verfärbte

Ausgezeichnet mit dem Medizin-Nobelpreis

Karikó & Weissman: Die Nobelpreisträger im Kurzporträt

Ergebnis einer Studie zu Typ-2-Diabetes

HbA1c-Schwellenwert könnte bei Frauen zu hoch sein

Lesetipps
Gegen immer mehr Erreger von Atemwegsinfektionen kann im Herbst geimpft werden. Der Schutz kommt vor allem Risikogruppen zugute.

© colnihko / stock.adobe.com

Interview mit STIKO-Mitglied Bogdan

Herbst-Impfungen: Aller guten Dinge sind drei

Krankes Kind mit Grippe im Bett KI

© Knopp-Pictures / stock.adobe.com

57. DEGAM-Jahrestagung

Mama ist Ärztin – das kann auch zum Problem werden

Diagnosegebende enge Grenzwerte können auch kritisch gesehen werden: Um ein mögliches „Diabetes-Stigma“ ging es jetzt auch beim DEGAM-Kongress. (Symbolbild)

© Andrey Popov - stock.adobe.com

Nationale Versorgungsleitlinie Diabetes mellitus

Blutzucker-Grenzwerte: Mit der Diagnose kommt das Stigma